Inflationsrate im Februar 2022 bei +5,1 %

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Weiterer Anstieg bei Energiepreisen fĂŒhrt erneut zu hoher Inflationsrate

Verbraucherpreisindex, Februar 2022

+5,1 % zum Vorjahresmonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

+0,9 % zum Vormonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

Harmonisierter Verbraucherpreisindex, Februar 2022

+5,5 % zum Vorjahresmonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

+0,9 % zum Vormonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

Die Inflationsrate in Deutschland – gemessen als VerĂ€nderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – lag im Februar 2022 bei +5,1 % und bleibt damit auf einem hohen Stand. Im Januar 2022 hatte sie noch bei +4,9 % gelegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute weiter mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Januar 2022 um 0,9 %.

Krisenbedingte Effekte beeinflussen Inflationsrate

Einfluss auf die Inflationsrate hatten LieferengpĂ€sse und deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen, insbesondere bei den Energieprodukten. „Die coronabedingten Effekte werden zunehmend ĂŒberlagert durch die Auswirkungen des Angriffs von Russland auf die Ukraine“, betonte Dr. Georg Thiel, PrĂ€sident des Statistischen Bundesamtes. „Die aktuellen Preissteigerungen, insbesondere bei den Mineralölprodukten, spiegeln sich in den Februarergebnissen 2022 noch nicht wider.“

Energiepreise zogen binnen Jahresfrist um 22,5 % an

Die Preise fĂŒr Waren insgesamt erhöhten sich von Februar 2021 bis Februar 2022 um 7,9 %. Vor allem die Preise fĂŒr Energieprodukte lagen mit +22,5 % deutlich ĂŒber der Gesamtteuerung (Januar 2022: +20,5 %). Binnen Jahresfrist erhöhten sich die Kraftstoffpreise um 25,8 % und die Preise fĂŒr Haushaltsenergie um 20,8 %. Hier verteuerten sich vor allem leichtes Heizöl (+52,6 %), Erdgas (+35,7 %) und Strom (+13,0 %). Der Preisauftrieb bei den Energieprodukten wurde von mehreren Faktoren beeinflusst: Neben den krisenbedingten Effekten wirkte sich unter anderem die zu Jahresbeginn gestiegene CO2-Abgabe von 25 Euro auf 30 Euro pro Tonne CO2 aus.

Nahrungsmittel verteuerten sich binnen Jahresfrist um 5,3 %

Die Preise fĂŒr Nahrungsmittel erhöhten sich im Februar 2022 gegenĂŒber dem Vorjahresmonat um 5,3 % (Januar 2022: +5,0 %). Mehr bezahlen mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher insbesondere fĂŒr frisches GemĂŒse (+11,0 %) sowie fĂŒr Molkereiprodukte und Butter (+6,7 %). Merklich teurer wurden neben Energie und Nahrungsmitteln auch Pflanzen und Blumen (+8,7 %), Fahrzeuge (+7,8 %) sowie Kaffeeprodukte (+6,7 %). Insgesamt verteuerten sich die VerbrauchsgĂŒter um 10,5 % und GebrauchsgĂŒter um 3,0 %.

Inflationsrate ohne Energie bei +3,3 %

Die Preiserhöhungen bei Energie gegenĂŒber dem Vorjahresmonat wirkten sich massiv auf die Inflationsrate aus: Ohne BerĂŒcksichtigung der Energie hĂ€tte die Inflationsrate im Februar 2022 bei +3,3 % gelegen, ohne Energie und Nahrungsmittel bei +3,0 %.

Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist um 2,8 %

Die Preise fĂŒr Dienstleistungen insgesamt lagen im Februar 2022 um 2,8 % ĂŒber dem Niveau des Vorjahresmonats und damit unterhalb der Gesamtteuerung. Die aufgrund des großen Anteils an den Konsumausgaben der privaten Haushalte bedeutsamen Nettokaltmieten verteuerten sich um 1,5 % und dĂ€mpften somit die Gesamtteuerung. Zudem gingen die Preise fĂŒr Telekommunikation (-1,0 %) sowie fĂŒr Leistungen sozialer Einrichtungen (-2,4 %) zurĂŒck, letztere infolge der Umsetzung der im Juni 2021 beschlossenen Pflegereform. Dagegen erhöhten sich einige Dienstleistungspreise deutlich, etwa die Wartung und Reparatur von Wohnungen und WohnhĂ€usern (+10,1 %) sowie von Fahrzeugen (+5,3 %).

Preisanstieg zum Vormonat um 0,9 % infolge gestiegener Energiepreise

Im Vergleich zum Januar 2022 stieg der Verbraucherpreisindex im Februar 2022 um 0,9 %. Erneut wurden Energieprodukte teurer (+3,1 %), insbesondere mussten Verbraucherinnen und Verbraucher mehr fĂŒr leichtes Heizöl (+7,0 %) und fĂŒr Kraftstoffe (+3,8 %) bezahlen. Auch die Nahrungsmittelpreise zogen an (+1,0 %, darunter GemĂŒse: +3,9 %). Nennenswert ist zudem der Preisanstieg bei Pauschalreisen (+9,4 %).

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