Inflationsrate im August 2023 bei +6,1 % / Nahrungsmittel bleiben Preistreiber mit +9,0 % gegenĂŒber August 2022

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Verbraucherpreisindex, August 2023

+6,1 % zum Vorjahresmonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

+0,3 % zum Vormonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

Harmonisierter Verbraucherpreisindex, August 2023

+6,4 % zum Vorjahresmonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

+0,4 % zum Vormonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

Die Inflationsrate in Deutschland – gemessen als VerĂ€nderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – lag im August 2023 bei +6,1 %. Im Juli 2023 hatte die Inflationsrate bei +6,2 % gelegen. „Die Inflationsrate bleibt damit weiterhin auf einem hohen Niveau“, sagt Ruth Brand, PrĂ€sidentin des Statistischen Bundesamtes, und ergĂ€nzt: „Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln und Energie liegen oberhalb der Gesamtteuerung und halten die Inflationsrate hoch. Im August machte sich noch einmal der Basiseffekt vom 9-Euro-Ticket aus dem Vorjahr bemerkbar, der sich erhöhend auf die Inflationsrate auswirkte und den preisdĂ€mpfenden Effekt des Deutschlandtickets ĂŒberlagerte. Dieser Basiseffekt fĂ€llt ab dem nĂ€chsten Monat weg“. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise im August 2023 gegenĂŒber dem Vormonat Juli 2023 um 0,3 %.

Energieprodukte binnen Jahresfrist um 8,3 % teurer

Die Preise fĂŒr Energieprodukte lagen im August 2023 um 8,3 % ĂŒber dem Niveau des Vorjahresmonats (nach +5,7 % im Juli 2023). Vor allem Strom war im August 2023 mit +16,6 % deutlich teurer als ein Jahr zuvor. Von August 2022 bis August 2023 lag der Preisanstieg bei Kraftstoffen um 3,7 % und bei Erdgas um 2,2 % höher als ein Jahr zuvor. Unterdurchschnittlich erhöhten sich auch die Preise fĂŒr FernwĂ€rme (+0,6 %). Zudem verbilligte sich neben den festen Brennstoffen (-6,1 %) vor allem leichtes Heizöl deutlich (-28,1 %).

Nahrungsmittel bleiben Preistreiber mit +9,0 % gegenĂŒber August 2022

Die Preise fĂŒr Nahrungsmittel erhöhten sich im August 2023 um 9,0 % gegenĂŒber dem Vorjahresmonat. Der Preisauftrieb fĂŒr Nahrungsmittel hat sich zwar verlangsamt (nach +11,0 % im Juli 2023), fĂŒr viele Nahrungsmittelgruppen lag der Preisanstieg aber weiterhin deutlich ĂŒber der Gesamtteuerung. Vor allem fĂŒr Zucker, Marmelade, Honig und andere SĂŒĂŸwaren (+17,1 %) mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher spĂŒrbar mehr bezahlen. Merklich teurer binnen Jahresfrist wurden auch Brot und Getreideerzeugnisse (+13,6 %), GemĂŒse (+12,4 %) sowie Fisch, Fischwaren und MeeresfrĂŒchte (+11,5 %). Hingegen waren Speisefette und Speiseöle um 13,9 % gĂŒnstiger als ein Jahr zuvor.

Inflationsrate ohne Energie und Nahrungsmittel bei +5,5 %

Im August 2023 lag die Inflationsrate ohne Energie bei +5,9 %. Die Inflationsrate ohne BerĂŒcksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln lag mit +5,5 % etwas niedriger und zeigt, dass die Nahrungsmittelpreise die Gesamtteuerung immer noch deutlich prĂ€gen. Diese hĂ€ufig als Kerninflation bezeichnete KenngrĂ¶ĂŸe verdeutlicht ebenso, dass auch in anderen GĂŒterbereichen die Teuerung weiterhin hoch ist. Im Juli 2023 hatte der Verbraucherpreisindex ohne Nahrungsmittel und Energie ebenfalls bei +5,5 % gelegen.

Waren verteuerten sich gegenĂŒber August 2022 um 7,1 %

Die Preise fĂŒr Waren insgesamt erhöhten sich im August 2023 gegenĂŒber dem Vorjahresmonat um 7,1 %. VerbrauchsgĂŒter verteuerten sich mit +8,5 % besonders stark, vor allem aufgrund des Preisanstiegs bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien GetrĂ€nken sowie bei alkoholischen GetrĂ€nken und Tabakwaren (jeweils: +9,1 %). Die Preise von GebrauchsgĂŒtern lagen gegenĂŒber August 2022 um 4,7 % höher.

Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist um 5,1 %, der Basiseffekt vom 9-Euro-Ticket wirkt sich letztmalig aus

Die Preise fĂŒr Dienstleistungen insgesamt lagen im August 2023 um 5,1 % ĂŒber dem Niveau des Vorjahresmonats. Weiterhin bedeutsam fĂŒr die unterdurchschnittliche Preissteigerung bei Dienstleistungen sind die Nettokaltmieten, die mit +2,1 % dĂ€mpfend wirkten. Auch die EinfĂŒhrung des Deutschlandtickets wirkt seit Mai 2023 auf die Preisentwicklung leicht dĂ€mpfend. DemgegenĂŒber steht jedoch seit Juni 2023 ein erhöhender Basiseffekt infolge des von Juni bis August 2022 gĂŒltigen 9-Euro-Tickets, welcher sich letztmalig im August 2023 auswirkt. Binnen Jahresfrist wurden somit im August 2023 Bahntickets im Nahverkehr trotz der EinfĂŒhrung des Deutschlandtickets mit +64,6 % deutlich teurer. Ebenso verteuerten sich die kombinierten Tickets fĂŒr Bahn, Bus und Ähnliches merklich gegenĂŒber August 2022, und zwar auf mehr als das Doppelte mit +113,0 %. Zudem erhöhten sich einige andere Preise fĂŒr Dienstleistungen deutlich, unter anderem die Preise fĂŒr die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen (+12,9 %), fĂŒr Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+11,7 %) sowie fĂŒr Pauschalreisen (+ 10,7 %).

Preise fĂŒr Mineralölprodukte stiegen gegenĂŒber dem Vormonat um 4,8 %

Im Vergleich zum Juli 2023 stieg der Verbraucherpreisindex im August 2023 um 0,3 %. Energiepreise insgesamt stiegen von Juli 2023 bis August 2023 um 2,1 %. Erheblich teurer waren vor allem die Mineralölprodukte (+4,8 %, davon Heizöl +14,2 % und Kraftstoffe +4,0 %). Die Preise fĂŒr Nahrungsmittel insgesamt gaben im Vergleich zum Vormonat etwas nach (-0,3 %), insbesondere gingen die Preise fĂŒr GemĂŒse (-2,2 %) und Obst (-1,0 %) zurĂŒck.

Destatis am 08. September 2023

Symbolfoto/pixabay