Immer mehr Unternehmen empfehlen Mitarbeitern Homeoffice

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – UnabhĂ€ngig von einer geplanten Homeoffice-Pflicht des Gesetzgebers schicken immer mehr Konzerne ihre BeschĂ€ftigten aus den ohnehin dĂŒnn besetzten BĂŒros zurĂŒck ins Homeoffice. Das zeigt eine Erhebung des „Handelsblatts“ unter DAX-Konzernen und Familienunternehmen.

VW-Personalvorstand Gunnar Kilian kĂŒndigte demnach an, den Umfang der mobilen Arbeit „wieder maximal auszuweiten“, um einen „Beitrag zur Kontaktminimierung“ zu leisten. Der Triebwerkshersteller MTU hat am Standort in MĂŒnchen gar eine „Pflicht zum mobilen Arbeiten“ ausgesprochen. Die Allianz empfiehlt vor allem den gefĂ€hrdeten Kollegen Heimarbeit, Beiersdorf arbeitet wieder verstĂ€rkt digital, die Deutsche Bank hat ihre Mitarbeiter aufgefordert, „wieder konsequent“ zu Hause zu arbeiten, der Gesundheitskonzern Fresenius rĂ€t „dringend“ zum Homeoffice. SAP hatte erst vor Kurzem seine Heimarbeitsreglungen bis Mitte 2022 verlĂ€ngert. Kritik an der Homeoffice-Pflicht kommt von Reinhold von Eben-WorlĂ©e, Chef des Hamburger Chemieunternehmens WorlĂ©e und PrĂ€sident des Familienunternehmer-Verbands. Er sagte der Zeitung: „Ich empfĂ€nde das als tiefes Misstrauenssignal der Regierung gegenĂŒber der VerantwortungsfĂ€higkeit der Unternehmen, ihre Mitarbeiter zu schĂŒtzen.“ Betriebe seien wegen ausgeklĂŒgelter Schutzkonzepte nicht die Infektionstreiber der Pandemie und wĂŒrden derzeit Homeoffice so gut wie möglich ausweiten. Auch die DAX-Konzerne Deutsche Börse und Vonovia sind skeptisch.

Beide bezeichnen die Homeoffice-Pflicht als „Ultima Ratio“. Die erforderliche Interaktion in der persönlichen Zusammenarbeit sei durch Heimarbeit nicht zu ersetzen, heißt es vom Bochumer Immobilienkonzern. Ein Sprecher des Handelsplatzbetreibers Ă€ußert sich Ă€hnlich und verwies auf die zusĂ€tzliche Sicherheit, die 3G am Arbeitsplatz biete.

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