Gregor Gysi: „Denunziation kann uns die Existenz kosten“

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Bonn/Erfurt, 25. Juni 2022. Der langjährige Fraktionschef der Linken im Bundestag Gregor Gysi mahnt am Rande des Linken-Parteitags, angesichts der aktuellen Lage die parteiinternen Grabenkämpfe zu unterlassen. Schon 2012 hatte Gysi beim damaligen Parteitag der Linken in Göttingen vor parteiinternen Denunziationen gewarnt. „Es ist uns nicht gelungen, die Denunziation zu überwinden. Aber jetzt merken alle im Unterschied zu 2012, dass uns das die Existenz kosten kann. Im phoenix-Interview erklärte das Linken-Gründungsmitglied, „deshalb habe ich das heute nochmals gesagt, weil vielleicht jetzt die eine oder andere sich überlegen wird, ob sie diesen Weg weitergehen wird oder ob sie das vielleicht einfach bleiben lässt.“

Auch Themen wie das Gendern sollte die Linke angesichts ihres aktuellen Zustands hinten anstellen, schlug Gysi vor. „Es ging mir darum, dass sich eine Partei in der Existenzkrise nicht um solche Fragen kümmern kann, sondern sie muss sich auf fünf Schwerpunktfragen konzentrieren.“ Die Linke, sagte das Gründungsmitglied der Partei weiter, dürften sich angesichts ihrer Krise nicht mit „Nebensächlichkeiten“ beschäftigen, sondern „mit den Fragen, um die es wirklich in unserer Gesellschaft geht.“

Foto (c) TRIALON / Thomas Kläber