CDU-Obfrau zum Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Der 21. Parlamentarische Untersuchungsausschuss zur Aufklärung des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt hat bereits am 04.12.2025 begonnen, die Tätigkeit von Taleb A. bei der landeseigenen SALUS zu untersuchen. Schon bei der Erörterung des Sonderberichts ist erkennbar geworden, dass die Personaleinstellung von Taleb A. nicht mit den erwartbaren oder auch nur üblichen Mechanismen verbunden war. Es ist bewiesen, dass in der Personalakte der SALUS keine Unterlagen, Zeugnisse, Bewertungen, Qualifikationen oder beruflich-ärztlichen Tätigkeit von Taleb A. seit 2000 bis 2020 vorlagen, mit Ausnahme zweier Urkunden, nämlich der Approbation und der Facharzturkunde.
Dazu sagt Kerstin Godenrath (Foto), Obfrau der CDU-Fraktion: „Wir haben es nicht für möglich gehalten, dass eine Personalakte ohne Zeugnisse und Nachweise zu ärztlichen Tätigkeiten über einen Zeitraum von insgesamt 20 Jahren existieren kann. Wir verstehen auch nicht, dass weder eine Eingangsuntersuchung noch ein Führungszeugnis zum Einstellungszeitpunkt vorlag. Der Auftritt der Leiterin des Personalmanagements im heutigen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss war ernüchternd. Die besonders sensiblen Standards im Maßregelvollzug waren scheinbar vollkommen egal, obwohl hochgradige Sensibilität in diesem Bereich Teil der Übertragung dieser wichtigen Aufgabe des Staates an eine privatrechtliche Organisation sein muss.“
Godenrath weiter: „Es stellt sich die Frage, wie sorgfältig Personal für eine Einrichtung ausgewählt wird, welche die Unterbringung und Behandlung von psychisch erkrankten Straftätern zur Kernaufgabe hat und wie vertrauenswürdig diese Personalentscheidungen sind. Die bisherigen Erkenntnisse sind ein Skandal und beeinträchtigen in erheblichem Umfang unseren Glauben an professionelles Management beim größten Unternehmen des Landes.“
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Quelle: CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt
Foto: Kerstin Godenrath © Rayk Weber