GKV-Finanzgesetz: An Apotheken zu sparen ist versorgungs- und patientenfeindlich

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Berlin, 27. Juli 2022 – Deutschlands 18.000 Apotheken mit ihren 160.000 BeschĂ€ftigten weisen die neuen SparplĂ€ne der Bundesregierung an der lokalen Arzneimittelversorgung scharf zurĂŒck. Die Apotheken fordern stattdessen Planungssicherheit und eine angemessene VergĂŒtungsanpassung aufgrund drastisch gestiegener Kosten. Die Apotheken vor Ort haben bewiesen, dass sie fĂŒr ein krisenfestes Gesundheitswesen unverzichtbar sind. Das muss politisch jetzt endlich honoriert werden. Gabriele Regina Overwiening (Foto), PrĂ€sidentin der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher ApothekerverbĂ€nde: „Das ist ein Schlag ins Gesicht fĂŒr jede Apothekerin und jeden Apotheker. Die Bundesregierung will den Apotheken das Honorar kĂŒrzen durch eine Erhöhung des Apothekenabschlags um etwa 13 Prozent. Das bedeutet fĂŒr zwei Jahre einen Sparbeitrag der Apotheken von ungefĂ€hr netto 240 Millionen Euro. FĂŒr alle engagierten Apothekerinnen und Apotheker, gerade auch fĂŒr den dringend benötigten Nachwuchs, ist das eine schallende Ohrfeige.“

Overwiening: „Die Apotheken haben in den beiden vergangenen Jahren unzĂ€hlige Sonderaufgaben ĂŒbernommen, um Deutschland gut und sicher durch die Corona-Pandemie zu bringen. Nun können, wollen und mĂŒssen die Apotheken sich endlich wieder ihren Kernaufgaben zuwenden, sollen aber durch rigide Sparmaßnahmen bestraft werden. Dieses Vorhaben ist absolut versorgungs- und patientenfeindlich! Die Apotheken vor Ort arbeiten hoch effizient und ihr Anteil an den Ausgaben der Krankenkassen ist inzwischen auf nur noch 1,9 Prozent gesunken. Das Apothekenhonorar ist trotz steigender Inflation seit fast 10 Jahren eingefroren. Wenn der Bundesgesundheitsminister die Apotheken nun zugleich fĂŒr ihre bisherigen Pandemie-Leistungen und neu eingefĂŒhrten Pharmazeutischen Dienstleistungen lobt, zeigt das bloß die AbsurditĂ€t dieser SparplĂ€ne.“

Foto: Gabriele Regina Overwiening, PrÀsidentin der ABDA (c) ABDA Bundesvgg. Dt. ApothekerverbÀnde/Andre Wagenzik