Gauck: Sparsamen Umgang mit Energie können viele Menschen leisten

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FrĂŒherer BundesprĂ€sident hĂ€lt Entbehrungen fĂŒr zumutbar – „Es entstehen KrĂ€fte, die EinschrĂ€nkungen akzeptieren werden“

OsnabrĂŒck (ots). Der frĂŒhere BundesprĂ€sident Joachim Gauck (Foto) hĂ€lt die Bereitschaft der deutschen Bevölkerung, wegen des Krieges in der Ukraine auch persönliche Entbehrungen in Kauf zu nehmen, fĂŒr groß. Im Interview mit der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“ (NOZ) sagte Gauck: „Wenn wir nur dicht genug an den GefĂŒhlen der ÜberwĂ€ltigten sind, wenn unser Herz und unsere Empathie aufseiten der Opfer sind, dann entstehen in uns KrĂ€fte, die EinschrĂ€nkungen akzeptieren werden.“ Wenn die Politik sich die MĂŒhe mache, detailliert und wahrhaftig auch schwierige Sachverhalte mit der Bevölkerung zu besprechen, dann könnte die Bevölkerung die Sanktionen auch akzeptieren und lange durchhalten. „Man muss Menschen auch etwas zutrauen“, forderte Gauck.

Seine frĂŒhere Formulierung, die Bevölkerung mĂŒsse „frieren fĂŒr die Freiheit“ bezeichnete er als „etwas salopp“. „Diese etwas saloppe Formulierung bedeutet nicht, dass wir alle frieren mĂŒssen. Aber wir sind in der Lage, empathisch mit der Ukraine und ihrer Bevölkerung zu sein, die unter dem Krieg leidet. Der sparsame Umgang mit Energie ist etwas, was viele Menschen leisten können“, betonte Gauck. Auf Dauer werde die Bereitschaft, Entbehrungen zu akzeptieren, grĂ¶ĂŸer sein, wenn man denen, die finanzielle Sorgen haben, deutlich mache: „Wir bleiben ein Sozialstaat.“

Foto: Joachim Gauck (c) Steffen Kugler