Ein Drittel der erwerbsfÀhigen Ukrainer in Sachsen-Anhalt hat Arbeit gefunden

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Halle (ots) – Immer mehr ukrainische KriegsflĂŒchtlinge in Sachsen-Anhalt kommen auf dem Arbeitsmarkt an. Das berichtet in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Montagausgabe) mit Verweis auf aktuelle Zahlen des Landessozialministeriums. Demnach waren im Juli 5.500 Ukrainer berufstĂ€tig, das waren laut Ministerium gut ein Drittel der 14.500 erwerbsfĂ€higen Ukrainer im Land. Damit sei die Zahl der berufstĂ€tigen Ukrainer seit Mai um 500 gestiegen, im Vergleich zum Vorjahr um 1.615. „Immer mehr ukrainische Kolleginnen und Kollegen schaffen den Schritt auf den Arbeitsmarkt“, sagte Landesarbeitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) dem Blatt. „Unser Ziel bleibt die nachhaltige Integration in Arbeit. WĂ€hrend DĂ€nemark und andere europĂ€ische Staaten auf eine kurzfristige Arbeitsaufnahme im Helferbereich setzen, geht es uns um qualifizierte Jobs.“

Laut Ministerium absolvieren aktuell rund 3.600 Ukrainer Sprach- und Integrationskurse, 2.000 befinden sich in Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen: Sie sollen absehbar fĂŒr den Arbeitsmarkt zur VerfĂŒgung stehen. Rund 6.000 Ukrainer in Sachsen-Anhalt seien arbeitslos gemeldet.

Der Magdeburger CDU-Bundestagsabgeordnete Tino Sorge kritisierte indes, das BĂŒrgergeld setze falsche Anreize und sei „teilweise so attraktiv, dass viele lieber auf Arbeiten verzichten“. Die Quote der arbeitenden Ukrainer in Deutschland sei deutlich niedriger als etwa in Polen und Tschechien. „Es braucht stattdessen mehr Anreize, Arbeit aufzunehmen. So wie in anderen Staaten, wo die Sozialleistungen stark reduziert werden, wenn man sich monatelang nicht um Arbeit bemĂŒht“, so Sorge. „SolidaritĂ€t ist keine Einbahnstraße.“ Grimm-Benne trat der Kritik entgegen: „Wer die Streichung des BĂŒrgergeldes fĂŒr ukrainische GeflĂŒchtete fordert, erschwert ihren Weg in den Arbeitsmarkt.“

Symbolfoto/pixabay