Baugenehmigungen: Das Jahr endet katastrophal

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Die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen für die Baugenehmigungen im Oktober 2024 kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe:

„Das Jahr endet, wie es begonnen hat: katastrophal. Der Wohnungsbau kommt nicht aus dem Tal heraus. Im Oktober wurden nur rund 18.600 Baugenehmigungen fĂĽr Wohnungen erteilt – rund 4.100 weniger als im Oktober 2023. Damit bleibt das Genehmigungsvolumen im Talsohlenniveau der letzten Monate hängen. Verglichen mit dem Vorjahresmonat gibt es einen RĂĽckgang um 18 Prozent, gegenĂĽber 2022 sind es sogar minus 27 Prozent. Bei den Mehrfamilienhäusern genehmigten die Behörden ca. 9.550 Wohneinheiten (WE) und damit ca. 27 Prozent weniger als im Vorjahr. Auf die Genehmigungen fĂĽr Ein- und Zweifamilienhäuser entfielen knapp 4.400 genehmigte WE, ein RĂĽckgang um 6 Prozent.

Der Rückgang der Baugenehmigungen hält nun schon seit 29 Monaten an. Bereits 2023 wurden die mindestens 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr weit verfehlt. Mit ca. 250.000 Wohnungen, die in diesem Jahr fertig werden, spitzt sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt weiter zu.

Zusätzlich zu den hohen Zinsen, den ĂĽberzogenen Bauvorgaben und gestiegenen Baukosten ist die haushaltslose Zeit ein weiterer Unsicherheitsfaktor fĂĽr die Bauwilligen. Deutschland braucht dringend eine verlässliche, langfristige Wohnungsbaupolitik – einen Neustart Wohnungsbau. Dazu gehören klare Rahmenbedingungen, eine Reform der Bauvorschriften und eine Wiederbelebung der Neubauförderung.

Denn die jetzige Entwicklung hat fatale Konsequenzen. Immer weniger Menschen glauben noch an ihren Traum vom Eigenheim. Immer weniger wird in den Mietwohnungsbau investiert. Unser Appell an die kommende Regierung: Der Wohnungsbau muss oberste Priorität in einem starken Bauministerium bekommen, in dem die Kompetenzen fĂĽr den Bau, die Sanierung und die Förderung gebĂĽndelt sind.“

Text/Foto: Zentralverband Deutsches Baugewerbe am 18. Dezember 2024