19.627 illegale GrenzĂŒbertritte – Bessere Ausstattung fĂŒr Bundespolizei gefordert
OsnabrĂŒck (ots). Die Zahl der illegalen GrenzĂŒbertritte nimmt zu. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ist dennoch dagegen, die festen Grenzkontrollen nach dem Vorbild der deutsch-österreichischen Grenze auszudehnen. Andreas RoĂkopf (Foto), Vorsitzender des Bereichs Bundespolizei und Zoll bei der GdP, sagte der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“ (NOZ): „Das hĂ€tte keinen wirklichen Effekt.“ Es ginge am Ende um mehrere Tausend Kilometer Schengen-Binnengrenzen, die kontrolliert werden mĂŒssten. Die Bundespolizei sei technisch und personell nicht in der Lage, feste Kontrollen an Grenzen zu deutschen NachbarlĂ€ndern durchzufĂŒhren.
Laut „NOZ“ war die Zahl der registrierten illegalen GrenzĂŒbertritte zuletzt deutlich gestiegen. In den ersten drei Monaten verzeichnete die Bundespolizei 19.627 FĂ€lle und damit 50 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. 3674 GrenzĂŒbertritte registrierten die Beamten an der deutsch-österreichischen Grenze. Laut Polizeigewerkschafter RoĂkopf fĂ€nde aber eine deutliche Verschiebung der Migrationsbewegung in Richtung polnischer Grenze statt. Hier seien auch ohne feste Grenzkontrollen mehr als 4000 illegale GrenzĂŒbertritte festgestellt worden, teilte die Bundespolizei der „NOZ“ mit.
Zuletzt hatten die Landesinnenminister von Brandenburg, Sachsen und Baden-WĂŒrttemberg sich fĂŒr Binnenkontrollen zur Grenze nach Polen beziehungsweise zur Schweiz ausgesprochen. Auf dem Asylgipfel von Bund und LĂ€ndern vergangene Woche war „lageabhĂ€ngig“ eine Ausweitung der Kontrollen im Abschlussprotokoll festgehalten worden. Gewerkschafter RoĂkopf forderte statt einer Ausweitung der Grenzkontrollen eine bessere Ausstattung fĂŒr die Bundespolizei: „Was hilft, sind moderne Grenzkontrollen: leistungsstarke Fahrzeuge mit entsprechender Technik. Drohnen fĂŒr eine Ăberwachung der Grenzen aus der Luft. Und eine bessere Zusammenarbeit mit den Grenzpolizeien aus den NachbarlĂ€ndern.“ So lasse sich illegale Migration eindĂ€mmen. „Stoppen werden wir sie nicht.“
Foto (c) GdP
