ARD-DeutschlandTREND: Die eine Hälfte der Deutschen fühlt sich sicher, die andere nicht

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Das Sicherheitsgefühl der Deutschen im öffentlichen Raum ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Aktuell fühlt sich jeder Zweite (50 Prozent) auf öffentlichen Plätzen, Straßen, in Parks oder öffentlichen Verkehrsmitteln sehr sicher oder eher sicher (-5 im Vgl. zu Februar). Fast ebenso viele (48 Prozent) fühlen sich dort hingegen eher unsicher oder sehr unsicher (+5). Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap unter 1.300 Wahlberechtigten für den ARD-DeutschlandTREND von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben.

Anfang 2017 sagten in einer repräsentativen Befragung von infratest dimap noch drei von vier Deutschen (75 Prozent), sie fühlten sich sicher, und 23 Prozent fühlten sich unsicher. Vor der Bundestagswahl im Februar 2025 fühlten sich 55 Prozent sicher und 43 Prozent unsicher.

Männer fühlen sich im öffentlichen Raum eher sicher (56:43 Prozent), Frauen hingegen eher unsicher (45:53 Prozent). Besonders groß ist das Empfinden von Unsicherheit im öffentlichen Raum unter Anhängern der AfD: Vier von fünf AfD-Anhängern (79 Prozent) fühlen sich eher oder sehr unsicher. Mehrheitlich sicher fühlen sich die Anhänger der Grünen (81 Prozent), der Linken (72 Prozent) sowie der SPD (64 Prozent). Bei den Unions-Anhängern fühlen sich 53 Prozent eher sicher bzw. sehr sicher und 45 Prozent eher unsicher oder sehr unsicher.

Eine knappe Mehrheit der Deutschen (52 Prozent) ist der Meinung, die AfD habe besser als andere Parteien verstanden, dass sich viele Menschen einfach nicht mehr sicher fühlen. 42 Prozent stimmen dieser Aussage nicht zu.

Blickt man auf einzelne Aspekte des Sicherheitsempfindens, so haben 52 Prozent manchmal, häufig oder immer die Befürchtung, dass ihnen etwas gestohlen wird (+3 im Vgl. zu Juli 2024), wenn sie sich in Deutschland im öffentlichen Raum bewegen; 46 Prozent haben diese Sorge selten oder nie. Knapp die Hälfte (48 Prozent) hat mindestens manchmal die Befürchtung, beleidigt oder angepöbelt zu werden (+2); 49 Prozent haben diese Sorge selten oder nie. Jeder Dritte (32 Prozent) sorgt sich mindestens manchmal, Opfer eines terroristischen Anschlags zu werden (+5); zwei Drittel (65 Prozent) haben diese Sorge selten oder nie. 31 Prozent haben mindestens manchmal die Sorge, geschlagen oder verletzt zu werden (+4); zwei Drittel (66 Prozent) haben diese Sorge selten oder nie. 23 Prozent haben mindestens manchmal die Befürchtung, sexuell bedrängt zu werden (+3); 73 Prozent haben diese Sorge selten oder nie. Die Sorge, sexuell bedrängt zu werden, ist unter Frauen (38 Prozent) deutlich stärker verbreitet als unter Männern (8 Prozent).

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Quelle: WDR Kommunikation am 06. November 2025

Foto: Passanten gehen am späten Abend in einer dunklen Gasse (c) WDR/dpa/Sina Schuldt