Nach Ansicht von ifo-PrĂ€sident Clemens Fuest sind institutionelle Reformen notwendig, um die Infrastruktur in Deutschland nachhaltig zu verbessern. âFĂŒr eine dauerhafte Verbesserung der Infrastruktur in Deutschland wird mehr gebraucht als Geld. Auch der aktuelle Sonderschuldentopf wird nichts daran Ă€ndern, dass in politischen Prozessen Ausgaben fĂŒr die Instandhaltung der bestehenden Infrastruktur tendenziell vernachlĂ€ssigt werden,â sagt Fuest.
Der ifo-PrĂ€sident regt dazu den Blick ins Ausland an. So wĂŒrden Autobahngesellschaften, die laufende Mauteinnahmen erzielen, bessere Ergebnisse erzielen. Ein Beispiel sei die österreichische Autobahngesellschaft Asfinag, die sich ĂŒber verkehrsbezogene Einnahmen finanziere und damit eigene Verschuldungsmöglichkeiten habe. âDieses Modell schafft ein hohes MaĂ an Planungssicherheit fĂŒr alle Akteure und verringert die AbhĂ€ngigkeit von jĂ€hrlichen Haushaltsdebattenâ, so Fuest.
Im Rahmen des ifo Wirtschaftsdialogs am 22. Oktober stellt Fuest diese und weitere VorschlĂ€ge vor, wie sich verstĂ€rkte Investitionen in Infrastruktur im Rahmen des neuen Sondervermögens nachhaltig gestalten lassen. Moderiert von Christian Nitsche (Chefredakteur Bayerisches Fernsehen) diskutiert ein hochkarĂ€tiges Panel ĂŒber: âWeichen stellen â wie wird das Sondervermögen Infrastruktur zum Wachstumsmotor?â Zum Bedarf an Infrastrukturinvestitionen Ă€uĂern sich Philipp Nagl (Vorstandsvorsitzender der DB InfraGO) und Michael Mittag (Director Network Planning von Flixtrain).
Zu Regulierung, BĂŒrokratie und den KapazitĂ€ten der Baubranche geben Jeanne-Marie Ehbauer (Leiterin des MĂŒnchner Baureferats) und Tim-Oliver MĂŒller, HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie) ihre EinschĂ€tzungen. Zur Wirtschaftspolitik und Investitionen der Privatwirtschaft sind Tanja Gönner (HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrerin des Bundesverbands der Deutschen Industrie) und Raphael L’Hoest (Leiter der Unterabteilung Wettbewerbs- und Strukturpolitik, Bundesministerium fĂŒr Wirtschaft und Energie) auf dem Panel.
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Clemens Fuest (Foto)
PrÀsident des ifo Instituts
Text/Foto: ifo Institut am 17. Oktober 2025