Gestern wurden die finalen Ergebnisse der vom Bundesgesundheitsministerium in Auftrag gegebenen ELSA-Studie veröffentlicht, die die âErfahrungen und Lebenslagen ungewollt Schwangererâ untersuchte. Im Rahmen der Studie empfehlen die Forschenden, die rechtliche Grundlage fĂŒr den Schwangerschaftsabbruch anzupassen. Dazu Ă€uĂert Susan Sziborra-Seidlitz (Foto), Sprecherin fĂŒr Gesundheits- und Frauenpolitik der Landtagsfraktion BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen:
âSchwangerschaftsabbrĂŒche sind ein unabdingbarer Teil der Frauengesundheit. Die ELSA-Studie zeigt deutlich, dass der Zugang zu SchwangerschaftsabbrĂŒchen bundesweit â und damit auch die Gesundheit von ungewollt schwangeren Frauen â gefĂ€hrdet ist. Obwohl Sachsen-Anhalt laut der Studie noch zu den gut versorgten Regionen gehört, ist das kein Zustand, auf dem sich die Landesregierung weiter ausruhen darf. Denn wir wissen, dass auch in Sachsen-Anhalt die Zahl der FrauenĂ€rzt*innen, die einen Schwangerschaftsabbruch durchfĂŒhren, abnimmt.â
Allein in den Jahren 2017 bis 2024 ist die Zahl der FrauenĂ€rzt*innen, die einen Schwangerschaftsabbruch durchfĂŒhren, in Sachsen-Anhalt von 40 auf 30 gesunken. Die ELSA-Studie zeigt eindeutig, dass die Hauptursache fĂŒr die schlechter werdende Versorgungslage die Kriminalisierung von SchwangerschaftsabbrĂŒchen ist. Die Landtagsfraktion BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen fordert daher, dass sich Sachsen-Anhalt mit einer Bundesratsinitiative fĂŒr die Entkriminalisierung von SchwangerschaftsabbrĂŒchen einsetzt.
âLeider ist es im Bundestag in der letzten Legislaturperiode gescheitert, den Schwangerschaftsabbruch auĂerhalb des Strafgesetzbuchs zu regeln. Aber im Interesse der Frauen und der ihnen helfenden Ărzt*innen bleibt die Forderung: Paragraf 218 muss weg. Wenn in der Bundesregierung die Initiative fehlt, um den Empfehlungen der Forschenden auch VerĂ€nderungen folgen zu lassen, mĂŒssen die LĂ€nder im Bundesrat aktiv werdenâ, appelliert Sziborra-Seidlitz.
Quelle: Fraktion BĂNDNIS 90/DIE GRĂNEN im Landtag von Sachsen-Anhalt am 14. August 2025
Foto: Susan Sziborra-Seidlitz (c) Jan-Christoph Elle