Angriff auf die Bahnstrecke Großkorbetha-Wählitz / Erben: Angriff zeigt, wie verwundbar kritische Infrastruktur ist

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Magdeburg. Am Freitagabend wurden in der Nähe des Hohenmölsener Ortsteils Webau Strom- und Datenkabel vorsätzlich in Brand gesetzt. Die betroffene Bahnstrecke zwischen Großkorbetha und Wählitz versorgt das Kraftwerk Schkopau mit Braunkohle aus dem Tagebau Profen. Die Polizei geht von einer politisch motivierten Straftat aus.

Für den innenpolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Rüdiger Erben (Foto), ist der Vorfall ein deutliches Warnsignal: „Sicher sind verschiedene Hintergründe und Tätergruppen denkbar, vom Klimaaktivisten bis zum ausländischen Geheimdienst, der Schwachstellen austestet. Wir alle – Staat, Gesellschaft und Betreiber – müssen uns dagegen wappnen. Zugleich ist klar, dass es keine absolute, rund um die Uhr, flächendeckende Überwachung jeder kritischen Infrastruktur geben kann.“

Erben warnt davor, Sicherheitsrisiken nur in urbanen Räumen zu verorten: „Kritische Infrastruktur ist überall angreifbar, nicht nur in Ballungszentren. Die Schwachstellen werden längst systematisch ausgetestet.“

Beunruhigend sei für ihn auch, dass sich bislang niemand zu der Tat bekannt habe – anders als bei ähnlichen Vorfällen etwa in Nordrhein-Westfalen. Das lasse offen, ob es sich tatsächlich um politische Aktivisten oder um andere Tätergruppen handele.

Erben fordert von der Landesregierung mehr als den Verweis auf Betreiberverantwortung: „Ich erwarte, dass auch die Öffentlichkeit stärker für die Risiken sensibilisiert wird, die mit Angriffen auf unsere kritische Infrastruktur verbunden sind.“

Text/Foto: SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt am 03. August 2025