Giftalarm in Osterwieck / Erben: Die Technik der Landkreise für solche Einsätze muss nach einem Vierteljahrhundert endlich ausgetauscht werden

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Nach einem Einbruch in die ehemalige Arsenfabrik Osterwieck in der Nacht vom 21. auf den 22. Juli 2025 kam es zu einem Gefahrstoffeinsatz. Unbekannte entwendeten Chemikalien, darunter mehrere Behälter mit dem hochgiftigen Arsentrichlorid. An mindestens neun Stellen trat die Substanz aus, einige Behälter gelten weiter als verschwunden.

Die CBRN-Kräfte des Landkreises Harz und das Institut für Brand- und Katastrophenschutz Heyrothsberge waren im Großeinsatz. CBRN steht für chemische, biologische, radiologische und nukleare Gefahren – und bezeichnet Spezialeinheiten für genau solche Lagen. Für den innenpolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Rüdiger Erben (Foto), ist der Fall ein Warnsignal: „So etwas kann an vielen Stellen in unserem Land passieren. Es muss nicht immer Kriminalität, Terror oder gar Krieg sein. Schon ein Unfall oder eine Naturkatastrophe kann einen Austritt hochgiftiger Substanzen verursachen.“

Erben verweist auf die veraltete Ausstattung in diesem Bereich: Die meisten Erkundungsfahrzeuge stammen noch aus der Zeit von Bundesinnenminister Otto Schily, also von vor 25 Jahren. Auch die Dekontaminationsfahrzeuge seien ähnlich alt. Für die Dekontamination von Verletzten verfügen die Katastrophenschutzeinheiten in Sachsen-Anhalt bislang über keinerlei Ausrüstung.

„Wichtig ist aber auch, dass sich das Land in diesem Bereich stärker engagiert und sich nicht nur auf die Zivilschutztechnik des Bundes abstützt“, so Erben. Alle noch ausstehenden Fahrzeuge müssen schnell ausgeliefert und fehlende Technik vom Bund beschafft werden.

Erben hat für die nächste Sitzung des Ausschusses für Inneres und Sport beantragt, die CBRN-Lage in Osterwieck auf die Tagesordnung zu setzen.

Text/Foto: SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt am 23. Juli 2025