Berlin. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) unterstĂŒtzt die Absicht von Bundesinnenministerin Nancy Faeser, den Hass im Netz wirksamer zu bekĂ€mpfen. So sei der Ausbau der Zentralen Meldestelle fĂŒr strafbare Inhalte im Internet beim Bundeskriminalamt (BKA) der richtige Schritt. Notwendig sei jedoch, dass die Landespolizeien in der Zusammenarbeit mit dem BKA nicht personell ĂŒberfordert wĂŒrden, schrĂ€nkte der GdP-Bundesvorsitzende Jochen Kopelke (Foto) am Dienstag in Bremen ein.
âDer Kampf gegen die Feinde unserer Freiheit ist anstrengend und erfordert einen langen Atem.“ Solange unsere Kolleginnen und Kollegen in den LĂ€ndern diesen Kampf ohne spĂŒrbaren Personalaufwuchs fĂŒhren mĂŒssen, bleiben sie einem anhaltenden Abnutzungsprozess ausgesetzt. Die Innenressorts in der Bundesrepublik sind am Zug, mit den BemĂŒhungen des Bundes Schritt zu halten und personelle Ressourcen und zeitgemĂ€Ăe Ausstattung sicherzustellenâ, fĂŒhrte Kopelke aus.
Die GdP fordert die Regierung auf, die Reform des Waffenrechtes voranzutreiben. âLegal erworbene Waffen haben in den HĂ€nden von Rechtsextremisten oder ReichsbĂŒrgern nichts zu suchen. Je lĂ€nger der Gesetzentwurf noch in der Pipeline ist, steigt die Gefahr, dass diese Waffen genutzt werden.â Dies gelte, so GdP-Chef Kopelke, insbesondere fĂŒr die Bedrohungslage von Polizistinnen und Polizisten. Die Schwelle, Waffen gegen die Polizei einzusetzen, sei, wie mehrere Taten bezeugten, sehr niedrig.
Richtig ist nach Auffassung der GdP, die gesetzlichen HĂŒrden fĂŒr die Ermittlung von Finanznetzwerken rechtsextremistischer Gruppierungen herabzusenken. âEs wird höchste Zeit, dass die zustĂ€ndigen Behörden nicht nur Organisationen unter die Lupe nehmen dĂŒrfen, die mit Gewalt unsere Verfassung und unsere Demokratie ĂŒberwinden wollenâ, sagte der Gewerkschafter. Es gebe aus seiner Sicht keinen Grund, warum die Sicherheitsbehörden nicht bereits bei einem erkennbarem antidemokratischen GefĂ€hrdungspotenzial von Akteuren und Gruppierungen die Ermittlungen aufnehmen sollten. âWenn wir sagen, unsere Demokratie ist wehrhaft, dann sollten wir auch alles dafĂŒr tun, dies wirksam umzusetzenâ, betonte Kopelke.
Text/Foto (c) GdP