Beratungen zur Energiekrise: Willingmann besucht TotalEnergies Raffinerie Mitteldeutschland in Leuna

Veröffentlicht in: Heute in Sachsen-Anhalt | 0

Sachsen-Anhalts Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann hat am Mittwoch die TotalEnergies Raffinerie Mitteldeutschland in Leuna (Saalekreis) besucht. Im Mittelpunkt der GesprĂ€che mit dem GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Raffinerie, Thomas Behrends, stand neben der aktuellen Lage und den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine die Rohölversorgung.

TotalEnergies hatte bereits im MĂ€rz dieses Jahres angekĂŒndigt, russische ÖlliefervertrĂ€ge schnellstmöglich zu kĂŒndigen und spĂ€testens bis Ende 2022 den Bezug von Rohöl russischer Herkunft komplett einzustellen. „Es ist eine bemerkenswerte Leistung des Unternehmens, dass dieses Ziel und damit ein wichtiger Meilenstein fĂŒr die Versorgungssicherheit in Mitteldeutschland auch erreicht wird“, erklĂ€rte Willingmann. Vor dem Ukraine-Krieg kam mehr als 90 Prozent des Rohöls, das in Leuna verarbeitet wird, aus Russland.

„Insbesondere in den vergangenen zwei Jahrzehnten haben wir uns in Deutschland viel zu stark von Energielieferungen aus Russland abhĂ€ngig gemacht; daraus werden seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine und die europĂ€ische Friedensordnung nun notwendige Lehren gezogen. TotalEnergies zeigt beispielhaft auf, dass Fehler auch zeitnah korrigiert werden können“, betonte Willingmann weiter. „Den engen, kontinuierlichen Austausch zu Fragen der Versorgungssicherheit sowie zu weiteren möglichen Auswirkungen der Energiekrise werden wir mit den Energieunternehmen und Netzbetreibern im Land wie in den vergangenen Monaten weiter fortsetzen.“

GeschĂ€ftsfĂŒhrer Thomas Behrends stellte dem Minister darĂŒber hinaus die so genannte CO2-Roadmap der Raffinerie vor, die das Ziel hat, den Ausstoß von Kohlendioxid bis 2030 mehr als zu halbieren. Umfassende Nachhaltigkeitsprojekte werden dafĂŒr aktuell von dem Unternehmen auf den Weg gebracht. Von konkreten Ideen und Projekten konnte sich der Minister im Rahmen einer Raffineriebesichtigung im Anschluss selbst ein Bild machen.

„Ein energiepolitisches ‚Weiter so‘ wird es auch angesichts des fortschreitenden Klimawandels nicht geben“, betonte Willingmann. „Wie in Leuna mĂŒssen wir jetzt landesweit die Weichen fĂŒr die Zukunft stellen. Dazu zĂ€hlen die Reduktion der Treibhausgasemissionen, der beschleunigte Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Aufbau der Wasserstoff-Wirtschaft. Ich begrĂŒĂŸe es sehr, dass TotalEnergies in Leuna bereits intensiv an entsprechenden Innovationen fĂŒr den Standort arbeitet und ehrgeizige PlĂ€ne fĂŒr die kommenden Jahre entwickelt hat.“

Die TotalEnergies Raffinerie Mitteldeutschland in Leuna ist nach Angaben des Unternehmens bereits heute eine der modernsten, grĂ¶ĂŸten und energieeffizientesten Rohölverarbeitungs-Anlagen in Europa. Eingebettet in den grĂ¶ĂŸten zusammenhĂ€ngenden Chemiepark Europas verarbeitet die Raffiniere jĂ€hrlich bis zu zwölf Millionen Tonnen Rohöl zu vielfĂ€ltigen Produkten. Dazu zĂ€hlen Benzin, Diesel, Heizöl, FlĂŒssiggas, Flugkraftstoffe, Bitumen, Methanol und viele weitere Spezialprodukte fĂŒr die chemische Industrie. Die Raffinerie hat zudem umfassende Transformationsprojekte, zum Teil mit Partnern aus der Region, auf den Weg gebracht. Sie basieren auf erneuerbarem Strom, der Dekarbonisierung der eingesetzten Energie – vor allem des Wasserstoffs – sowie auf der effizienten Nutzung von AbwĂ€rme.

Foto v.l.n.r.: Sachsen-Anhalts Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann mit GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Raffinerie, Thomas Behrends.

(c) Ministerium fĂŒr Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt