ifo PrĂ€sident Clemens Fuest hĂ€lt das Wachstumsziel der Bundesregierung fĂŒr grundsĂ€tzlich erreichbar. Damit ein Wirtschaftswachstum von zwei Prozent möglich ist, mĂŒsste die Politik allerdings einige Reformen umsetzen. âGeld allein reicht nichtâ, sagt Fuest. âEs gibt zu viele Stolpersteine. Deutschland braucht eine Reformbereitschaft in mehreren Bereichen.â
Fuest zitiert den SachverstÀndigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Dieser schÀtzt, dass bei einer Konzentration der zusÀtzlichen Staatsausgaben auf Investitionen das Wachstum im Zeitraum 2026-2030 sogar bei durchschnittlich bis zu 2,3% liegen könnte. Essenziell ist seiner Meinung nach allerdings, die öffentlichen Investitionen mit zusÀtzlichen Reformen zu verbinden.
Ein Risiko bestehe zum Beispiel darin, dass die erhöhten öffentlichen Ausgaben private Investitionen verdrĂ€ngen und Preise in die Höhe treiben. Um das zu verhindern, mĂŒssten die privaten Unternehmen, die fĂŒr öffentliche AuftrĂ€ge infrage kommen, KapazitĂ€ten aufbauen und untereinander in Wettbewerb um diese AuftrĂ€ge stehen, sonst stiegen die Preise. KapazitĂ€ten aufzubauen gelingt laut Fuest nur mit mehr Arbeitsleistung. âEs braucht Wettbewerb, Mehrarbeit muss sich lohnenâ, so der ifo PrĂ€sident. âEine verbesserte Kinderbetreuung und Reformen im BĂŒrgergeld können dabei helfen, das Arbeitsangebot auszuweiten.â AuĂerdem könne der Abbau von BĂŒrokratie weitere Arbeitskraft freisetzen und, wie aus einer aktuellen ifo-Studie hervorgeht, die Wirtschaftsleistung innerhalb von acht Jahren um insgesamt 4,6% erhöhen.
Clemens Fuest (Foto)
PrÀsident des ifo Instituts
Text/Foto: ifo Institut am 13. Juni 2025