Verbands-Chef Andreas Steppuhn: Wartelisten und Aufnahmestopps sind bei Tafeln Alltag

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50 Prozent mehr BedĂŒrftige – Steppuhn: Zahl der Kunden aus der Ukraine geht zurĂŒck

OsnabrĂŒck (ots). Die 960 Tafeln in Deutschland verzeichnen seit Beginn des Ukraine-Krieges 50 Prozent mehr Kunden. Das sagte Andreas Steppuhn (Foto), Vorsitzender des Bundesverbandes der Tafeln, im Interview mit der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“. Steppuhn sagte, die ehrenamtlichen Einrichtungen arbeiteten in einem „Dauerkrisenmodus“ angesichts der gestiegenen Nachfrage: „Das sind nicht nur GeflĂŒchtete. Es sind auch Menschen, die unter den gestiegenen Preisen leiden und nicht mehr zurechtkommen.“

In der Spitze wĂŒrden Tafeln derzeit bis zu zwei Millionen Menschen mit Lebensmitteln versorgen. „Damit sind die Tafeln an der KapazitĂ€tsgrenze. Jede dritte Tafel verhĂ€ngt temporĂ€re Aufnahmestopps, bei vielen Tafeln sind Wartelisten Alltag“, sagte Steppuhn. RĂŒcklĂ€ufig sei indes die Zahl der Ukrainer, die Lebensmittel bei Tafeln beziehen. „Wir beobachten bei den ukrainischen KriegsgeflĂŒchteten, dass viele mittlerweile im Arbeitsmarkt angekommen sind und nicht mehr auf die Tafel angewiesen sind“, sagte Steppuhn.

Foto (c) SPD-Landtagsfraktion / Jens Schlueter