Ehemalige Unternehmer verfolgen als Politiker eine marktorientierte Wirtschaftspolitik, die mit hohem Wirtschaftswachstum einhergeht. Das ergab eine aktuelle Analyse des ifo Instituts, die Ergebnisse mehrerer empirischer Studien zusammenfasst. „Für Gesellschaften, die eine marktorientierte Wirtschaftspolitik befürworten, können Geschäftsleute als Politiker interessant sein“, sagt Niklas Potrafke, Leiter des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen.
Unternehmerinnen und Unternehmer machen sich der Analyse zufolge in politischen Ämtern eher dafür stark, staatliche Sozialausgaben zu kürzen, was durchaus zu sozialen Spannungen führen kann. „Das kann den Haushalt entlasten, öffentliche Investitionen erhöhen und Investitionsanreize für die Privatwirtschaft ermöglichen”, so Potrafke. Somit könne es sich für Volkswirtschaften, die mit niedrigem Wachstum kämpfen, durchaus lohnen, mehr Unternehmer für die Politik zu begeistern. Eine Bedingung für die positive Wirkung von Business-Politikern sei laut Potrafke jedoch, dass marktwirtschaftlicher Wettbewerb herrscht und starke Institutionen Korruption unterbinden. „Es muss gewährleistet sein, dass die Business-Politiker ihr Amt nicht für Interessen ihrer eigenen Unternehmen missbrauchen.“
Die Auswertung wurde im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft vorgenommen.
Quelle: ifo Institut am 04. Juni 2025
Foto: Prof. Dr. Niklas Potrafke / Leiter des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie
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