Universitätsmedizin Magdeburg setzt neue Maßstäbe: Modernstes da Vinci 5 Operationssystem im Einsatz

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Magdeburg. Die Universitätsmedizin Magdeburg (UMMD) zählt weiterhin zu den europaweit führenden Standorten in der robotergestützten Hochleistungschirurgie: Mit dem neuen da Vinci 5 System, der neuesten Generation roboterassistierter OP-Technologie, verfügt die UMMD über eines der modernsten chirurgischen Systeme weltweit. Bundesweit ist Magdeburg erst der zweite Standort, europaweit eines von nur wenigen Zentren, die das System bereits einsetzen. Die Fördermittel für das Großgerät wurden durch das Land Sachsen-Anhalt zur Verfügung gestellt.

Ende Oktober wurde das System an der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. Roland S. Croner in Betrieb genommen. Bereits wenige Tage nach der Lieferung fand die erste Operation statt. Magdeburg ist damit die erste Universitätsmedizin Deutschlands, in der eine viszeralchirurgische Operation mit dem da Vinci 5 durchgeführt wurde.

Das System ermöglicht hochpräzise minimalinvasive Eingriffe im Bauch- und Beckenbereich, darunter viszeralchirurgische, urologische, gynäkologische sowie thoraxchirurgische Operationen. Eingriffe können sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern durchgeführt werden.

Digitalisierung und KI für mehr Präzision

„Mit dem da Vinci-System führen wir in unserem Haus jährlich mehr als 450 Operationen durch“, erklärt Prof. Croner. „Bereits seit 2017 setzen wir an der Universitätsmedizin Magdeburg auf robotergestützte Chirurgie – nun mit der neuesten, technologisch deutlich weiterentwickelten Generation. Wir freuen uns sehr auf die zukünftigen Operationen mit dem neuen da Vinci 5 System.“

Ein wesentliches Innovationsmerkmal des Systems ist die standortübergreifende digitale Vernetzung:

„Durch das integrierte Konferenzsystem können Chirurginnen und Chirurgen während des Eingriffs fachlich miteinander verbunden werden. Nach der Operation erhalten sie ein KI-basiertes Feedback, das eine kontinuierliche Verbesserung der chirurgischen Qualität ermöglicht“, so Croner.

Allein 2024 wurden europaweit über 410.000 Patientinnen und Patienten mittels da Vinci-System operiert. Weltweit liegt die Gesamtzahl inzwischen bei nahezu 17 Millionen Eingriffen.

Über 150 technische Innovationen

Das da Vinci 5 System bietet mehr als 150 Neuerungen – darunter modernste Sensortechnologie, optimierte Bildgebung und intelligente Assistenzfunktionen. Diese steigern die Präzision und Sicherheit der Eingriffe nochmals deutlich.

Prof. Croner betont: „Mit dem neuen System können wir komplexe Operationen präziser planen und durchführen – gleichzeitig profitieren unsere Patientinnen und Patienten von schonenderen Eingriffen und einer schnelleren Genesung.“

Patientenvorteile des da Vinci 5 Systems

  • Schonendere Operationen:

Minimalinvasive Techniken mit sehr kleinen Hautschnitten schonen Gewebe und Organe, reduzieren Schmerzen, minimieren Blutverlust und beschleunigen die Heilung. Das gesamte OP-Team kann den Eingriff in Echtzeit mitverfolgen und Abläufe optimal koordinieren.

  • Kürzere Krankenhausaufenthalte:

Patientinnen und Patienten können früher entlassen werden – das senkt das Risiko von Komplikationen und verbessert den Genesungsverlauf.

  • Höchste Präzision:

Eine hochauflösende 3-D-Darstellung und vollständig abwinkelbare Instrumente ermöglichen exakteste Operationen, selbst in schwer zugänglichen Körperregionen.

  • Mehr Sicherheit:

Force-Feedback-Technologie und intelligente Assistenzsysteme reduzieren Komplikationsrisiken und erhöhen die intraoperative Kontrolle.

  • Ergonomische Arbeitsbedingungen:

Optimierte Konsolen entlasten Chirurginnen und Chirurgen körperlich und ermöglichen dauerhaft hohe Präzision.

  • Effiziente Abläufe:

Viele Funktionen lassen sich per Tastendruck steuern; intuitive Bedienoberflächen unterstützen das OP- und Pflegeteam im gesamten Prozess.

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Titelfoto: Prof. Dr. Roland S. Croner, Direktor der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie Magdeburg, führt mit seinem Team eine Leberresektion mit dem neuen da Vinci 5 System durch.

Foto 2: Prof. Croner (rechts) sitzt an der ergonomischen Arztkonsole des da Vinci Systems der 5. Generation, neben ihm sein Kollege, Oberarzt Dr. Jörg Arend (links). Ausgestattet mit innovativer Technologie skaliert, filtert und übersetzt das da Vinci 5 Operationssystem die Handbewegungen des Operateurs an der Konsole in präzise Bewegungen der Instrumente – den sogenannten interaktiven Armen.

Fotografin: Sarah Kossmann / UMMD