Im Januar 2022 sind in Deutschland nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 88 308 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt 4 % über dem mittleren Wert (Median) der Jahre 2018 bis 2021 für diesen Monat (+3 265 Fälle). Dies geht aus einer Sonderauswertung der vorläufigen Sterbefallzahlen hervor. In der ersten Kalenderwoche des Jahres (3. bis 9. Januar) lagen die Sterbefallzahlen noch 7 % über dem mittleren Wert der Vorjahre – in den Wochen danach lagen sie mit 2 bis 3 % nur noch geringfügig über diesem Vergleichswert. Zum Jahresbeginn 2022 hat sich das Sterbegeschehen in Deutschland demnach annährend normalisiert, nachdem die Sterbefallzahlen zum Jahresende 2021 zum Teil deutlich über den mittleren Werten der Vorjahre gelegen hatten.
Zahl gemeldeter COVID-19-Todesfälle Anfang 2022 weiter rückläufig
Ein Vergleich der gesamten Sterbefälle mit der Zahl der beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten COVID-19-Todesfälle nach Sterbedatum ist derzeit bis einschließlich der 3. Kalenderwoche 2022 (17. bis 23. Januar) möglich. Beim RKI wurden bislang 739 COVID-19-Todesfälle mit Sterbedatum in dieser Woche gemeldet – damit war diese Zahl in der siebten Woche in Folge rückläufig. Die Sterbefallzahlen lagen in der 3. Kalenderwoche um 366 Fälle oder 2 % über dem mittleren Wert der vier Vorjahre.
Rückgang der Sterbefallzahlen in allen Bundesländern
Auf Länderebene lassen sich die Sterbefallzahlen derzeit bis einschließlich der 2. Kalenderwoche 2022 (10. bis 16. Januar) abbilden. In allen Bundesländern näherten sich die Sterbefallzahlen zu Jahresbeginn tendenziell dem mittleren Wert der Vorjahre. Die höchsten Differenzen zum Median der Vorjahre wiesen in der 2. Kalenderwoche noch Sachsen-Anhalt (+10 % oder 68 Fälle), Schleswig-Holstein (+8 % oder 60 Fälle), Brandenburg (+8 % oder 58 Fälle) und Thüringen (+8 % oder 47 Fälle) auf. Noch im Dezember 2021 hatten die Sterbefallzahlen in einzelnen Wochen und Bundesländern teilweise um mehr als 50 % über dem Vergleichswert aus den Vorjahren gelegen.
Höhere Übersterblichkeit in anderen europäischen Ländern
Das EuroMOMO-Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeitsentwicklungen ordnet Befunde zur Übersterblichkeit auf Basis einer eigenen Hochrechnung unvollständiger Meldungen und eines eigenen Übersterblichkeitskonzepts europaweit vergleichend ein. In Deutschland und einigen weiteren Ländern wurde in den Januarwochen eine leichte bis moderate Übersterblichkeit („low excess“ bis „moderate excess“) festgestellt. In Dänemark, Frankreich, Italien und Spanien wurde die Übersterblichkeit wochenweise auch als hoch („high excess“) eingeordnet.

