Statistisches Landesamt zum Weltkrebstag am 4. Februar

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Im bundesweiten Vergleich war Sachsen-Anhalt 2021 erneut mit 377 KrebssterbefĂ€llen je 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner das Bundesland mit den meisten Krebstoten und Baden-WĂŒrttemberg mit 234 SterbefĂ€llen je 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner das mit den wenigsten.

Deutschlandweit wurden 275 KrebssterbefÀlle je 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner gezÀhlt. Wie das Statistische Landesamt anlÀsslich des Weltkrebstages am 4. Februar mitteilt, verstarben 2021 insgesamt 3 476 Frauen und 4 721 MÀnner des Landes an einem Krebsleiden und somit 9 Frauen weniger und 87 MÀnner mehr als 2020. Gemessen an allen TodesfÀllen verstarben 19,2 % der Frauen und 24,7 % der MÀnner an den Folgen ihrer Krebserkrankung.

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Krebs zu erkranken. So war mehr als jede bzw. jeder 2. Krebstote (52,8 %) im Alter von ĂŒber 75 Jahren. 4 MĂ€dchen und 3 Jungen erlagen im Kindesalter einer Krebserkrankung.

Unter den bösartigen Neubildungen (Krebs) traten besonders hĂ€ufig die Neubildungen an Verdauungsorganen auf. Daran erlagen 2021 insgesamt 2 732 Personen (1 140 Frauen und 1 592 MĂ€nner) und machten damit rund 1/3 aller Krebstoten aus. Darunter verstarben 941 an Darmkrebs, 638 an BauchspeicheldrĂŒsenkrebs, 344 an Magenkrebs und 383 an Leberkrebs.

Lungenkrebs fĂŒhrte in insgesamt 1 554 FĂ€llen zum Tod, die Mehrzahl davon waren MĂ€nner (1 019 Verstorbene). Bei 14,6 % der Frauen, welche dem Krebs erlagen, wurde Brustkrebs (Frauen: 509; MĂ€nner: 6) als Todesursache festgestellt und bei 11,3 % der MĂ€nner (495) war dies der Prostatakrebs. Krebs der Harnorgane, wie zum Beispiel an Nieren oder Harnblase, fĂŒhrten insgesamt zu 632 TodesfĂ€llen. LeukĂ€mien und Lymphome (Bösartige Neubildungen des lymphatischen und blutbildenden Gewebes) fĂŒhrten bei 749 Personen aus Sachsen-Anhalt zum Tod.

Das mittlere Sterbealter bei der Todesursache Krebs lag 2021 bei 73,9 Jahren. MĂ€nner verstarben hierdurch im Schnitt 2,3 Jahre frĂŒher als Frauen (75,3 Jahre).

Laut der Diagnosestatistik der KrankenhÀuser wurden 18 440 Frauen und 26 235 MÀnner des Landes aufgrund einer Krebserkrankung 2021 stationÀr in KrankenhÀusern behandelt. Die durchschnittliche Verweildauer betrug 7,4 Tage.

Der mit Abstand hĂ€ufigste Grund fĂŒr eine Klinikaufnahme bei Krebserkrankungen waren bösartige Neubildungen im Verdauungsapparat. FĂŒr 3 939 Frauen und 6 579 MĂ€nner des Landes war hier eine stationĂ€re Behandlung erforderlich geworden. Darunter waren 4 661 Patientinnen und Patienten mit Darmkrebs, 1 694 mit BauchspeicheldrĂŒsenkrebs, 1 447 mit Magenkrebs und 1 018 mit Leberkrebs.

FĂŒr 2 022 Frauen und 3 562 MĂ€nner aus Sachsen-Anhalt war ein Klinikaufenthalt wegen Lungenkrebs erforderlich. Brustkrebs war fĂŒr 2 980 Frauen (MĂ€nner: 42) der Grund fĂŒr eine stationĂ€re Versorgung im Krankenhaus und fĂŒr 2 513 MĂ€nner war dies der Prostatakrebs. Bösartige Neubildungen des lymphatischen und blutbildenden Gewebes machten bei 4 451 Patientinnen und Patienten mit Wohnsitz in Sachsen-Anhalt eine Krankenhausbehandlung erforderlich.

Als Krebs wird in der Medizin eine unkontrolliert wachsende Gewebeneubildung (bösartiger Tumor) verstanden. Dabei werden gesunde Körperzellen verdrÀngt und zerstört.

Der Weltkrebstag wurde 2006 von der Union internationale contre le cancer, der Weltgesundheitsorganisation und anderen Organisationen ins Leben gerufen und wird seitdem jedes Jahr am 4. Februar begangen. Dieser Tag hat zum Ziel die Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen ins öffentliche Bewusstsein zu rĂŒcken.

Titelfoto (c) Deutsche Krebshilfe