Sachsen-Anhalt schiebt deutlich mehr ausreisepflichte Migranten ab

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Halle/MZ (ots) – Sachsen-Anhalt hat seit 2023 deutlich mehr Migranten abgeschoben als in den Jahren zuvor. Das berichtet die in Halle erscheinenden Mitteldeutsche Zeitung (Freitagausgabe) mit Verweis auf Zahlen des Landesinnenministeriums. Demnach schob Sachsen-Anhalt im laufenden Jahr 218 AuslĂ€nder ab, das waren rund zwanzig Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (181). „Es kommen noch zu viele Menschen ohne Schutzgrund nach Deutschland“, sagte Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) dem Blatt.

Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte im vergangenen Herbst angekĂŒndigt, „endlich im großen Stil“ jene abzuschieben, „die kein Recht haben, in Deutschland zu bleiben“. Geht es nach Sachsen-Anhalts Innenministerium, erfĂŒllt das Land diese AnkĂŒndigung in höherem Maße als große Teile der Republik. Sachsen-Anhalt habe 2023 insgesamt 535 ausreisepflichtige Migranten abgeschoben – das sei ein Plus von 54 Prozent im Vergleich zu 2022. „Bundesweit wurden die Abschiebungszahlen nur um 27 Prozent erhöht“, betonte das Innenministerium.

Zur Begrenzung illegaler Migration hatten einige EU-Staaten im Herbst 2023 temporĂ€r Grenzkontrollen eingerichtet. Kontrollen gibt es unter anderem an den deutschen Grenzen zu Polen, Tschechien, Österreich und der Schweiz. „Die im Oktober 2023 eingefĂŒhrten temporĂ€ren Binnengrenzkontrollen zeigen bis heute Wirkung“, sagte Zieschang nun. „Deshalb mĂŒssen sie auch fortgesetzt werden, solange die EU-Außengrenzen nicht ausreichend geschĂŒtzt sind.“ Eigentlich sind Binnengrenzkontrollen in der EU nicht vorgesehen – sie dĂŒrfen nur fĂŒr begrenzte Zeit veranlasst und verlĂ€ngert werden.

Symbolfoto (c) Bundespolizei