RTL/ntv Trendbarometer / Krieg in der Ukraine: Unzufriedenheit mit Scholz‘ Krisenmanagement wĂ€chst / 88 Prozent fordern Anklage Putins vor Strafgerichtshof

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Der Krieg in der Ukraine hĂ€lt die Welt weiter in Atem. In diesem Zusammenhang wird von einigen gefordert, die NATO solle der Ukraine nicht nur mit Waffenlieferungen helfen, sondern auch direkt in den Konflikt eingreifen, z.B. mit der Schaffung einer sogenannten Flugverbotszone. Laut aktuellem RTL/ntv Trendbarometer spricht sich dafĂŒr mit 10 Prozent aber nur eine kleine Minderheit der BundesbĂŒrger aus. Die große Mehrheit der Deutschen (83%) ist gegen ein direktes Eingreifen der NATO in den Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Die Angst der BundesbĂŒrger, dass der Krieg in der Ukraine sich zu einem Krieg zwischen Russland und der NATO ausweiten und in einen „dritten Weltkrieg“ mĂŒnden könnte, nimmt aktuell etwas ab: 46 Prozent teilen diese BefĂŒrchtung, 47 Prozent tun das nicht.

88 Prozent fordern Anklage Putins wegen Kriegsverbrechen

Russland wird vorgeworfen, im Krieg in der Ukraine bewusst zivile Ziele anzugreifen und Streubomben einzusetzen. Einige haben daher gefordert, den russischen PrĂ€sidenten Putin vor dem Internationalen Strafgerichtshof wegen Kriegsverbrechen anzuklagen. 88 Prozent der BundesbĂŒrger sind der Meinung, dass man dies versuchen solle, wenn Putin eine persönliche Verantwortlichkeit dafĂŒr nachgewiesen werden kann. 9 Prozent der BundesbĂŒrger sprechen sich dagegen aus. Von den AfD-AnhĂ€ngern sind lediglich 48 Prozent dafĂŒr, Putin wegen Kriegsverbrechen anzuklagen, 43 Prozent jedoch dagegen.

19 Prozent glauben an Erfolg einer Verhandlungslösung

UnverĂ€ndert bleibt die Anzahl der BundesbĂŒrger (19%), die glauben, dass Putin prinzipiell an einer Beendigung des Krieges durch eine Verhandlungslösung interessiert ist. Nur unter den AfD-AnhĂ€ngern glaubt eine Mehrheit (60%), dass Putin an einer Verhandlungslösung interessiert sei. Überdurchschnittlich hĂ€ufig glauben dies allerdings auch die Ostdeutschen (40 %). FĂŒr eine große Mehrheit der BundesbĂŒrger (76%) hingegen, setze der russische PrĂ€sident Putin in der Ukraine ausschließlich auf einen militĂ€rischen Sieg.

Zufriedenheit mit Scholz‘ Krisenmanagement stark gesunken

Die Zufriedenheit der BundesbĂŒrger mit der Arbeit von Bundeskanzler Olaf Scholz in der Ukraine-Krise ist gegenĂŒber der Vorwoche deutlich zurĂŒckgegangen: 48 Prozent (- 9 Prozentpunkte) sind aktuell mit seinem Umgang mit der Ukraine-Krise zufrieden, 42 Prozent sind damit weniger oder gar nicht zufrieden. Von den AnhĂ€ngern der SPD sind derzeit 72, von den AnhĂ€ngern der GrĂŒnen 61 und von den AnhĂ€ngern der FDP 60 Prozent mit Scholz‘ Umgang mit der Ukraine-Krise zufrieden. Von den AnhĂ€ngern der Union (55%) ist mittlerweile eine knappe, von den AfD-AnhĂ€ngern (83%) weiterhin eine große Mehrheit mit Scholz‘ Arbeit in der Ukraine-Krise nicht zufrieden.

GrĂŒne Mehrheit fordert Verzicht auf russische Energielieferungen

Nur noch etwas mehr als ein Drittel der BundesbĂŒrger (36%) meint aktuell, dass Deutschland vollstĂ€ndig auf russisches Erdgas und Erdöl verzichten sollte, auch wenn es dadurch zu EngpĂ€ssen und einer erheblichen Verteuerung bei der Versorgung mit Strom, Gas und Kraftstoffen kommt. Eine Mehrheit von 53 Prozent meint dagegen, dass Deutschland nicht vollstĂ€ndig auf russisches Erdgas und Erdöl verzichten sollte. Mehrheitlich fĂŒr einen vollstĂ€ndigen Verzicht auf Energielieferungen aus Russland sprechen sich aktuell nur noch die AnhĂ€nger der GrĂŒnen (56%) aus.

Bevölkerung zwiegespalten hinsichtlich des Kohleausstiegs 2030

70 Prozent der BundesbĂŒrger sind aktuell der Meinung, dass man vor dem Hintergrund der zu erwartenden EngpĂ€sse in der Versorgung mit Gas die fĂŒr dieses Jahr vorgesehene Abschaltung aller Kernkraftwerke in Deutschland ĂŒberdenken sollte. 26 Prozent finden, die Abschaltung der letzten Kernkraftwerke sollte wie vorgesehen stattfinden. Dass die Abschaltung aller Kernkraftwerke wie vorgesehen stattfinden sollte, meinen mehrheitlich ebenfalls nur die AnhĂ€nger der GrĂŒnen (55%).

Ein gespaltenes Bild ergibt sich hingegen bei der Frage, ob der fĂŒr 2030 geplante vollstĂ€ndige Ausstieg aus der Kohleenergie verschoben werden sollte. 48 Prozent der BundesbĂŒrger sprechen sich dafĂŒr, ebenso viele dagegen aus. FĂŒr einen spĂ€teren Ausstieg aus der Kohleenergie plĂ€diert eine Mehrheit der Ostdeutschen (70%) sowie der AnhĂ€nger von Union (62%) und AfD (98%). Gegen eine Verschiebung des Kohleausstiegs ist eine knappe Mehrheit der Westdeutschen (52%) und der AnhĂ€nger von SPD (53%) und Linkspartei (58%) sowie eine große Mehrheit der GrĂŒnen-AnhĂ€nger (87%).

Foto (c) RTL