Im III. Quartal 2022 war die Entwicklung der Reallöhne im Vorjahresvergleich zum fünften Mal in Folge rückläufig. Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt anhand vorläufiger Ergebnisse der neuen Verdiensterhebung mitteilt, verdienten die sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nominal 3,7 % mehr als im III. Quartal 2021. Im gleichen Zeitraum stieg das Niveau der Verbraucherpreise um durchschnittlich 9,1 %. Im III. Quartal 2022 lag die preisbereinigte Reallohnentwicklung bei -4,9 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Bereits seit dem III. Quartal 2021 gleicht die Entwicklung der Nominallöhne die Inflation nicht mehr aus.
Die Entwicklung der Reallöhne wurde maßgeblich von der anhaltend hohen Inflation beeinflusst. Beginnend mit dem I. Quartal 2021 erhöhte sich die Inflationsrate von 1,4 % im Quartalsverlauf um durchschnittlich 1,3 Prozentpunkte pro Quartal bis zuletzt 9,1 % im III. Quartal 2022. Die Veränderung des Nominallohnindex lag bei durchschnittlich 0,7 Prozentpunkten im Verlauf der letzten fünf Quartale. Das Preisniveau stieg innerhalb dieses Zeitraums etwa doppelt so stark an wie das nominelle Lohnniveau.
Datenquelle des Nominallohnindex ist ab dem Berichtsjahr 2022 die neue Verdiensterhebung. Aufgrund der unterschiedlichen Erhebungskonzepte sind die Daten ab dem Jahr 2022 nur eingeschränkt mit früheren Daten aus der Vierteljährlichen Verdiensterhebung vergleichbar. Aussagen unterhalb der gesamtwirtschaftlichen Ebene Sachsen-Anhalts sind nur eingeschränkt möglich. Der Nominallohnindex bezieht sich auf die Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen der sozialversicherungspflichtig voll-, teilzeit und geringfügig Beschäftigen.
Ab 2022 werden Verdienstindizes anhand eines aktualisierten Wägungsschemas und mit dem Basiszeitraum 1. Quartal 2022 = 100 berechnet. Alle Ergebnisse der Berichtsquartale 2022 sind vorläufig. Die Veränderungen des Verbraucherpreisindex bezieht sich auf die berechnete Basis I. Quartal 2022 = 100 und Quartalsdurchschnitte.
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