Die Universitätsmedizin Magdeburg (UMMD) begrüßt die Entscheidung von Novartis Deutschland, in Halle (Saale) einen modernen Produktionsstandort für Radioligandentherapeutika mit einer Investition von rund 34,6 Millionen Euro aufzubauen. Novartis plant, in Halle Mittel gegen Prostatakrebs herzustellen. Die Bekanntgabe erfolgte am 10. November 2025 im Rahmen einer Veranstaltung in Magdeburg mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Gesundheitswesen. Die Radioligandentherapie (RLT) wird an der Universitätsmedizin Magdeburg bereits regelmäßig und erfolgreich zur Krebsbehandlung eingesetzt.
„Die Radioligandentherapie ist ein wesentlicher Teil des therapeutischen Spektrums und stellt eine wirksame und zugleich nebenwirkungsarme Behandlungsoption dar“, sagte Prof. Dr. Michael Kreißl, Chefarzt des Bereichs Nuklearmedizin an der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin der Universitätsmedizin Magdeburg. „Unsere Patientinnen und Patienten werden deutlich davon profitieren, dass die modernen zielgerichteten Medikamente, made in Sachsen-Anhalt, künftig noch schneller und verlässlich verfügbar sind“, ergänzte Kreißl, der als Experte ebenfalls an der Veranstaltung teilnahm.
Die Radioligandentherapie gilt als wichtige Technologie der modernen Krebsmedizin. Sie nutzt ein zielgerichtetes Molekül, das ein radioaktives Element direkt zu den Tumorzellen transportiert. Dort bindet es an Zielstrukturen an der Zelloberfläche, schädigt die betroffenen Zellen und kann ihren Tod auslösen. Gleichzeitig wird das umliegende gesunde Gewebe wenig belastet.
Novartis ist weltweit führend in diesem Bereich und verfügt als einziges Unternehmen über zwei in Deutschland zugelassene strahlende Krebsmedikamente. Mit dem neuen Standort in Halle (Saale) wird die Versorgung in Sachsen-Anhalt nachhaltig gestärkt – auch für die UMMD, die diese Therapieart derzeit deutlich weiter ausbaut.
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Foto 1: Bei der Veranstaltung „Pharmazeutische Innovation made in Germany – Interdisziplinäre Talkrunde zu Chancen und Herausforderungen im Versorgungsalltag und in der klinischen Praxis“ (v. l.):
Prof. Dr. Frank Bengel, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin, Medizinische Hochschule Hannover (MHH);
Dr. Alexandra Skorupa, Leiterin des Bereichs Medical Affairs für Radioligandentherapie, Novartis Pharma GmbH;
Prof. Dr. Michael Kreißl, Chefarzt des Bereichs Nuklearmedizin an der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin der Universitätsmedizin Magdeburg;
Prof. Dr. med. Dr. phil. Alexander Heinzel, Leiter der Abteilung für Nuklearmedizin an der Universitätsmedizin der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg;
Prof. Dr. Klaus Kopka, Director, Institute of Radiopharmaceutical Cancer Research, Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, Moderator Daniel Schlechter.

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Foto 2: Prof. Dr. Michael Kreißl (links)

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Fotos: IMG/Andreas Lander