Polizeiliche Kriminalstatistik des Polizeireviers Börde 2021

– 9116 Fälle erfasst

– 4965 Straftaten aufgeklärt

Das Polizeirevier Börde konnte im vergangenen Jahr 9116 Fälle abschließen. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl um 167 Fälle (1,8 %), bei einer gestiegenen Aufklärungsquote. Diese lag mit 54,5 % etwa 0,3 % über der des Vorjahres. Der Rückgang der erfassten Fälle liegt damit im Trend der zurückliegenden Jahre.

Insgesamt wurden 3551 Tatverdächtige in den Verfahren ermittelt. Die Erwachsenen bilden mit 2918 Tatverdächtigen (82,2 %) den Großteil davon ab. Damit gehören 17,8 % der Gruppe der unter 21jährigen Personen an.  

Straftaten gegen das Leben

Im Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers Börde wurde ein Fall in diesem Deliktsbereich erfasst und bearbeitet. Hier wurde die Straftat aufgeklärt.

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Von den 162 erfassten Fällen wurden 152 aufgeklärt. Dies entspricht einer Aufklärungsquote von 93,8 %. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich der Anzahl der Straftaten um 70,5 %. Durch die Verbesserung der elektronischen Ermittlungsmöglichkeiten des Bundeskriminalamtes zur Erkennung und Aufklärung der Verbreitung von pornografischen Schriften stieg hier die Fallzahl um über 280 % an. Es wurde auch festgestellt, dass insbesondere bei Kindern und Jugendlichen die Hemmschwelle bei dem Versenden und Hochladen von deliktsbezogenen Bildern in den verschiedenen sozialen Medienplattformen sinkt. Die weitere Verbreitung dieser Aufnahmen kann dann bereits entsprechende Straftatbestände erfüllen. Leider wurde auch ein Anstieg beim sexuellen Missbrauch von Kindern registriert. Hier konnte die Aufklärungsquote von 85,2 % auf 93,9 % gesteigert werden.

Rohheitsdelikte und Delikte gegen die persönliche Freiheit

Die Zahl der erfassten Fälle ist gegenüber dem Vorjahr um 3,9 % gesunken. Mit 765 Verfahren stellt hier die Körperverletzung den größten Anteil an den insgesamt 1269 erfassten Straftaten in diesem Deliktsfeld, auch wenn ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 6,7 % zu verzeichnen ist. Die Aufklärungsquote ist mit 92,5 % gegenüber dem Vorjahr um 0,4 % gesunken. Einen Anstieg um 12,5 % (+32 Fälle) gab es bei der Bedrohung zu verzeichnen. Dies dürfte damit zusammenhängen, dass die Neufassung des § 241 StGB neben der Drohung mit einem Verbrechen nunmehr deutlich mehr Tathandlungen umfasst, wie zum Beispiel auch die Drohung mit einer Straftat gegen die körperliche Unversehrtheit oder gegen die persönliche Freiheit.

Eigentumskriminalität

Mit insgesamt 2876 erfassten Fällen stellen die Diebstahlsfälle 31,54 % aller erfassten Straftaten des vergangenen Jahres dar. Die Aufklärungsquote konnte hier um 8 % auf 29,6 % gesteigert werden. Der größte Anstieg zum Jahr 2020 lag bei Angriffen auf Automaten. Hier sind die zahlreichen aufgetrennten Zigarettenautomaten im Landkreis Börde ursächlich für den Anstieg. Gegenüber dem Vorjahr stieg hier die Fallzahl um 28 Taten. Dies ist ein Anstieg um 164,7 %. Ein Fünftel dieser Diebstähle von/aus Automaten konnte aufgeklärt werden. Einen Rückgang um 46,8 % wurde bei Einbrüchen in Einfamilienhäusern verzeichnet. Von 156 Einbrüchen im Jahr 2020 sank die Zahl auf 83 im Jahr 2021. Die Zunahme von Homeoffice Arbeitsplätzen wird dabei sicher seinen Anteil beigetragen haben. Zugenommen haben hingegen Diebstähle von KFZ. Insgesamt 33 Fälle wurden mehr erfasst, was einer Steigerung von 63 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Hier spielt die Zunahme der Keyless Go Systeme in den Fahrzeugen eine nicht unwesentliche Rolle. Der Diebstahl eines solchen Fahrzeuges erfolgt oft mit technischen Hilfsmitteln. Diese verstärken das ungesicherte Signal des im Hausflur liegenden Fahrzeugschlüssels, so dass ohne großen Aufwand das Fahrzeug geöffnet und gestartet werden kann.

Sonstige Straftatbestände

Bei den sonstigen Straftatbeständen (u.a. Beleidigung, Sachbeschädigung, etc.) ging die Zahl der erfassten Fälle zurück. Bei den Sachbeschädigungen durch Graffiti sank die Zahl um 74 Fälle und damit um 27 % gegenüber dem Vorjahr. Die im Jahr 2020 erzielte Aufklärungsquote von 46 % konnte nicht erreicht werden und fiel mit 21 % deutlich schlechter aus. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass es der Kriminalpolizei im Jahr 2020 gelungen ist, zahlreiche Graffitis einem Täter zuzuordnen. Bei Brandstiftungen bzw. dem Herbeiführen einer Brandgefahr ging die Anzahl der Fälle um 27,7 % zurück.

Rauschgiftkriminalität

Im Vergleich zum Jahr 2020 wurden im vergangenen Jahr 75 Fälle weniger im Landkreis Börde erfasst. Von den aufgenommenen 462 Fällen konnten 439 aufgeklärt abgeschlossen werden.

Es ist festzustellen, dass die Zahl der erfassten Straftaten weiterhin rückläufig ist und sich der Trend der zurückliegenden Jahre fortsetzt. Inwieweit die Entwicklung in einigen Deliktsfeldern im Zeitraum der letzten zwei Jahre pandemiebedingt ist, bleibt abzuwarten.