Ministerin Grimm-Benne im Landtag: „Kitas ist zentraler Ort der Daseinsvorsorge und Standortfaktor für Familien“

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Magdeburg.  „Kinder sind unsere Zukunft – das ist eine Wahrheit, die uns alle eint. Und die Investition in frühkindliche Bildung zahlt sich immer aus. Sie führt zu einer Verbesserung der Bildungschancen und spart immense Kosten auf dem weiteren Bildungsweg. Deshalb setze ich mich gern Ihnen gemeinsam für Verbesserungen ein“, sagte Familienministerin Petra Grimm-Benne (Foto) in ihrer heutigen Landtagsrede.

Der Sozialausschuss wird am 24. September 2025 eine Anhörung durchführen, wie der Landtagsbeschluss vom Februar 2025 umgesetzt wird. In diesem Beschluss bekennt sich der Landtag angesichts der Überlastung der pädagogischen Fachkräfte zu dem Ziel, „die Fachkräfte in den Kindertageseinrichtungen durch kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zu entlasten, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern“.

Grimm-Benne betonte: „Sachsen-Anhalt steht im bundesweiten Vergleich wirklich gut da. Wir haben eine der besten Betreuungsquoten bundesweit. Auch die im Ländervergleich überdurchschnittliche Quote an Fachkräften sei hervorgehoben. Deshalb meine klare Botschaft an die Kolleginnen und Kollegen in den Kitas: Wir sehen Ihre Belastung. Wir werden mehr Ressourcen einsetzen, damit Sie ihre hohe Fachlichkeit einbringen können. Wir werden für Entlastung sorgen.“

Im Ausblick auf die Pläne, die im September diskutiert werden sollen, sagte die Ministerin: „Die demografische Entwicklung bietet eine Chance, um die Personalsituation zu verbessern. Diese Chance werden wir nutzen! Besonders die Einrichtungen im ländlichen Raum dürfen keinesfalls von der Landkarte verschwinden. Dafür werde ich mich mit Nachdruck einsetzen. Denn eine Kita ist hier weit mehr als nur ein Bildungsort – sie ist ein zentraler Ort der Daseinsvorsorge und ein entscheidender Standortfaktor für Familien und junge Menschen, die in ihrer Heimat bleiben oder dorthin zurückkehren wollen. Kitas im ländlichen Raum sichern nicht nur kurze Wege, sondern stehen für Zukunftsperspektiven ganzer Regionen. Jeder Euro, den wir investieren, muss dort ankommen, wo er gebraucht wird: bei den Kindern, bei den Fachkräften, bei den Familien. Lassen Sie uns gemeinsam mit den Kommunen, den Trägern, den Fachkräften und den Familien weiter für gut ausgestattete KiTas, für gute Zukunftschancen unserer Kinder und für bessere Arbeitsbedingungen der Fachkräfte im ganzen Land arbeiten.“

Hintergrundinformation:

Um Familien zu entlasten, gilt in Sachsen-Anhalt seit 2019 die Mehrkindentlastung, die 2020 noch einmal erweitert wurde. Das Land verfügt zudem über die bundesweit höchsten Betreuungsquoten und den weitestgehenden Betreuungsanspruch für bis zu zehn Stunden. Beides – Mehrkindentlastung und Betreuungsanspruch – bedeuten einen Standortfaktor.

Zur Entlastung wie Gewinnung von Fachkräften sowie zur Qualitätssicherung setzt Sachsen-Anhalt auf ein Bündel aktueller Maßnahmen:

  • Finanzierung von 255 zusätzlichen Kräfte in Bedarfskitas – davon 150 unbefristet
  • Im Rahmen des Bildungsprogramms „Bildung: elementar“ erhalten rund 20.000 pädagogische Fach- und Leitungskräfte sowie Kindertagespflegepersonen im Jahr 2026 zwei volle Fortbildungstage – bezahlt, freigestellt und ohne Abstriche beim Betreuungsschlüssel. Dafür stehen etwa 13 Millionen Euro zur Verfügung, was rechnerisch rund 187 zusätzlichen Personalstellen entspricht.
  • Unterstützung für Auszubildende durch vergütete Vorpraktika, Schulgeldfreiheit und Ausbildungsvergütung.

Text/Foto: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt am 21. August 2025