Menschenrechts-beauftragte Amtsberg vor ihrer Abreise in die TĂŒrkei

Veröffentlicht in: NACHRICHTEN | 0

Die Beauftragte der Bundesregierung fĂŒr Menschenrechtspolitik und HumanitĂ€re Hilfe Luise Amtsberg reist zu GesprĂ€chen in den SĂŒdosten der TĂŒrkei. Vor ihrer Abreise erklĂ€rte sie heute (08.03.):

“ Das unermessliche Leid, dass die Erdbeben in der TĂŒrkei und in Syrien verursacht haben, darf nicht aus dem Blick geraten und braucht weiter hohe Aufmerksamkeit. Noch immer bergen Menschen ihre toten Angehörigen aus den TrĂŒmmern, noch immer frieren sie in NotunterkĂŒnften, noch immer fehlt es am Allernötigsten. Der Wiederaufbau wird Jahre dauern.

Nach dem Besuch von Außenministerin Baerbock und Bundesinnenministerin Faeser Ende Februar reise ich in die Erdbebenregion, um den betroffenen Menschen zuzuhören und mich bei Hilfsorganisationen und Zivilgesellschaft zu informieren, welche dringenden und langfristigen Bedarfe es gibt. Meine Erkenntnisse werde ich in meine politischen GesprĂ€che in Ankara einfließen lassen. DarĂŒber hinaus werde ich ein besonderes Augenmerk auf die Bedarfe der Menschen in Nordwestsyrien richten. Hier ist die Lage deutlich komplexer weil humanitĂ€re ZugĂ€nge erschwert sind – und das nicht erst seit dem Erdbeben.

Mir ist wichtig, dass Deutschland weiterhin an der Seite der Betroffenen steht. Die Reise soll Erkenntnisse bringen, welche UnterstĂŒtzung ĂŒber die akute Nothilfe hinaus benötigt wird und welche UnterstĂŒtzung Deutschland hier, auch mit Blick auf die geplante Geberkonferenz nĂ€chste Woche, leisten kann. Wichtige UnterstĂŒtzung können hier auch die deutschen PartnerstĂ€dte leisten, weshalb Ulf KĂ€mpfer, VizeprĂ€sident des deutschen StĂ€dtetages, meine Reise begleitet.“

Hintergrund:

Eine Delegation unter Leitung der Beauftragten der Bundesregierung fĂŒr Menschenrechtspolitik und HumanitĂ€re Hilfe im AuswĂ€rtigen Amt, Luise Amtsberg, reist vom 8.-10. MĂ€rz in die TĂŒrkei, um sich ĂŒber die Situation im Erdbebengebiet sowie die im ebenfalls stark zerstörten Nordwesten Syriens zu informieren. In der vom Beben besonders stark betroffenen Provinz Hatay in der TĂŒrkei wird sie unter anderem mit dem BĂŒrgermeister sowie Vertreterinnen und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen sowie mit Überlebenden des Erdbebens zusammentreffen. Auch ein Besuch am GrenzĂŒbergang „Bab al-Hawa“ steht auf dem Programm. DarĂŒber hinaus wird die Menschenrechtsbeauftragte in Gaziantep GesprĂ€che mit verschiedenen VN-Organisationen sowie syrischen Nichtregierungsorganisationen vorsehen. Zum Abschluss reist sie auch nach Ankara, wo sie sowohl Regierungs- und Parlamentsangehörige als auch den tĂŒrkischen Katastrophenschutz sowie Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft treffen wird.

Das Jahrhunderterdbeben im SĂŒdosten der TĂŒrkei und in Syrien hat ĂŒber 50.000 Menschenleben gefordert, 1,9 Millionen Menschen wurden alleine in der TĂŒrkei aus den betroffenen Provinzen evakuiert. Mit dem Norden und Nordwesten Syriens ist zusĂ€tzlich eine Region betroffen, die seit zwölf Jahren unter einem verheerenden BĂŒrgerkrieg leidet. DarĂŒber hinaus leben fast die HĂ€lfte der in die TĂŒrkei geflĂŒchteten Syrer*innen in den 11 vom Erdbeben betroffenen Provinzen. Deutschland hat sich unmittelbar nach dem Beben in der TĂŒrkei u.a. mit Such- und Bergungsteams an der Rettung VerschĂŒtteter beteiligt und fĂŒr die TĂŒrkei und Syrien bisher insgesamt 108 Mio. EUR fĂŒr Katastrophenhilfe und HumanitĂ€re Hilfe zur VerfĂŒgung gestellt.

Quelle: AuswÀrtiges Amt

Foto: Luise Amtsberg (c) Timo Wilke