Menschen mit Diabetes umfassend behandeln

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Magdeburg. Die Universitätsklinik fĂĽr Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Diabetologie und Endokrinologie Magdeburg erhält begehrtes Zertifikat „Diabeteszentrum DDG“ von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Sie steht fĂĽr eine umfassende Diagnostik und Therapie aller Formen von Diabetes.

Im August 2025 wurde der Universitätsklinik fĂĽr Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Diabetologie und Endokrinologie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ein Zertifikat verliehen, in Anerkennung der hohen Qualifikation der Mitarbeitenden sowie der ErfĂĽllung zahlreicher diabetesspezifischer Leistungsmerkmale. Ein klar definiertes Behandlungs- und Ăśberweisungsmanagement zählt ebenfalls zu den besonderen Merkmalen der Klinik. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) vergibt das Zertifikat an Einrichtungen mit hochwertiger und evidenzbasierter Versorgung und Betreuung durch qualifizierte Teams. Bei der ĂśberprĂĽfung sind Mindestzahlen an betreuten Patienten erforderlich, um eine breite Erfahrung nachweisen zu können. Dies soll die Qualität bei der Diagnostik, optimalen Diabeteseinstellung, Patientenschulung und Behandlung sicherstellen. FĂĽr Patienten bedeutet dies: mit Qualitätssiegel ist ein Wegweiser bei der Suche nach geeigneten Behandlungseinrichtungen gegeben. Das Siegel „Diabeteszentrum DDG“ gilt fĂĽr drei Jahre, dann muss die Klinik erneut nachweisen, dass sie die strengen Kriterien der DDG auch weiterhin erfĂĽllt.

„Wir freuen uns sehr ĂĽber diese Anerkennung unseres langjährigen Engagements“, sagt Oberärztin Dr. Silke Klose, „sie ist fĂĽr uns ein weiterer Ansporn, unsere Patientinnen und Patienten optimal und leitliniengerecht zu behandeln.“ In der Universitätsklinik fĂĽr Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Diabetologie und Endokrinologie werden ca. 150 Menschen mit Typ-1-Diabetes sowie 500 Menschen mit Typ-2-Diabetes in einem Jahr betreut und können sich auf die hohe Fachkompetenz und strukturierte Behandlungsprozesse verlassen.

Was genau ist Diabetes?

Diabetes ist die Volkskrankheit Nr. 1 in Deutschland: Rund 9 Millionen Menschen sind betroffen. Weil die Krankheit sehr komplex ist, brauchen Betroffene eine speziell auf die jeweilige Stoffwechsellage und begleitende Faktoren optimal zugeschnittene Behandlung. Zunächst verursacht Diabetes keine Beschwerden, führt unbehandelt jedoch zu ernsten Folgeerkrankungen. Denn ein erhöhter Blutzucker schädigt die kleinen und großen Gefäße. Es kann zu Schlaganfall oder Herzinfarkt, Nierenleiden, Durchblutungsstörungen, Amputationen oder zur Erblindung kommen. Durch eine gute medizinische Betreuung sind diese ernsthaften Folgekrankheiten oftmals vermeiden.

„Die Prävention statt ein zu spätes Handeln und einfaches Abwarten sollte im Fokus stehen“, so erläutert Prof. Dr. Peter Mertens als Leiter der Klinik sein Motto als Nierenspezialist und Diabetologe.

Eine erfolgreiche Diabetesbehandlung erfordert dabei geschultes und erfahrenes Personal in der Universitätsklinik, sowohl Diabetologinnen und Diabetologen, als auch Diabetesberaterinnen und –assistentinnen. Das Team wird durch Wundexpertinnen und geschultes Pflegepersonal im 24 h Dienst weiter verstärkt.

Das Zertifikat „Diabeteszentrum DDG“ garantiert, dass in der Einrichtung diese hohe fachliche Qualifikation vorhanden ist. „In der Klinik arbeiten Ă„rztinnen und Ă„rzte, Diabetesberaterinnen und -berater, die umfassende Fachkenntnisse in der Diabetesbehandlung haben. Menschen mit Diabetes werden darĂĽber hinaus umfassend geschult, wie sie den Alltag mit ihrer chronischen Erkrankung am besten managen“, sagt Herr Prof. MĂĽller-Wieland, Vorsitzender des Ausschusses Qualitätssicherung, Schulung und Weiterbildung, der fĂĽr die Festlegung der Qualitätsstandards verantwortlich ist.

Beispielsweise ist es sehr wichtig zu vermitteln, wie man sich richtig Insulin spritzt oder worauf bei der Ernährung zu achten ist. In der Klinik erfolgen diese Schulungen nach den anspruchsvollen Richtlinien der DDG: „Menschen mit Diabetes können sich darauf verlassen, dass die vermittelten Inhalte dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechen, auf ihren Diabetestyp zugeschnitten sind und die aktuell empfohlene Diabetestechnologie berĂĽcksichtigt“ so MĂĽller-Wieland.

„Bei Diabetes ist es besonders wichtig, dass die verschiedenen Fachrichtungen gut zusammenarbeiten, was bei uns durch die gemeinsame Klinik fĂĽr Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Diabetologie und Endokrinologie gegeben ist, sowie die Kooperation mit allen anderen Fachbereichen des Universitätsklinikums“, erläutert Frau OĂ„ Dr. Silke Klose. „Das erhöht die Chance fĂĽr die Patientinnen und Patienten, gefĂĽrchtete Folgeerkrankungen, wie Erblindung, Nierenversagen und FuĂźamputation zu verhindern.“

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Foto: Prof. Dr. Peter Mertens (vorne Mitte), Direktor der Universitätsklinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Diabetologie und Endokrinologie Magdeburg, gemeinsam mit seinen Oberärztinnen Dr. Silke Klose (vorne links) und Dr. med. Reschke (vorne rechts) sowie den Mitarbeiterinnen des zertifizierten Diabeteszentrums der Universitätsmedizin Magdeburg.

Fotografin: Melitta Schubert/UMMD