Krieg in der Ukraine: Mehrheit sorgt sich um Ausweitung des Krieges bei weiteren Waffenlieferungen / 65 Prozent finden die Linie von Bundeskanzler Scholz richtig

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56 Prozent der BundesbĂŒrger teilen die BefĂŒrchtung, dass sich der Krieg in der Ukraine auch auf andere LĂ€nder in Europa ausweiten könnte, wenn weitere Waffen an die Ukraine geliefert werden. 39 Prozent teilen diese Sorge nicht.

63 Prozent halten Krieg fĂŒr militĂ€risch nicht zu gewinnen

Nur eine Minderheit der BundesbĂŒrger (26%) glaubt, dass der Krieg in der Ukraine militĂ€risch gewonnen werden kann. 63 Prozent aller BundesbĂŒrger – und eine Mehrheit in allen WĂ€hlergruppen – meinen hingegen, dass der Krieg letztlich nur durch Verhandlungen und eine diplomatische Lösung beendet werden kann.

Große Mehrheit findet Scholz‘ Vorgehen in der Ukraine-Krise richtig

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz, aber auch Vertreter der Regierungsparteien fordern von Bundeskanzler Scholz ein hĂ€rteres Vorgehen in der Ukraine-Krise und die Lieferung von weiteren Waffen und auch Panzern. Olaf Scholz plĂ€diert dagegen eher fĂŒr ein zurĂŒckhaltendes und mit der NATO abgestimmtes Vorgehen.

Eine Mehrheit der BundesbĂŒrger (65%) findet eher die Linie des Bundeskanzlers in dieser Frage richtig. 26 Prozent sprechen sich fĂŒr ein hĂ€rteres Vorgehen aus. Von den AnhĂ€ngern der Unionsparteien plĂ€dieren 50 Prozent fĂŒr ein hĂ€rteres Vorgehen im Ukraine-Konflikt, 43 Prozent der UnionsanhĂ€nger befĂŒrworten aber eher die Linie des Bundeskanzlers.

67 Prozent fĂŒr ein gemeinsames Vorgehen der Parteien in Deutschland

Nur ein Drittel der Befragten findet es gut, dass ĂŒber Deutschlands Verhalten im Ukraine-Krieg zwischen den Parteien gestritten wird. 67 Prozent finden stattdessen, die Parteien sollten in dieser Frage eher an einem Strang ziehen und sich auf die richtige Reaktion einigen. Insbesondere die AnhĂ€nger der Unionsparteien (81%) plĂ€dieren fĂŒr einen parteiĂŒbergreifenden Konsens zum Verhalten Deutschlands im Ukraine-Krieg.

UnverĂ€ndert 38 Prozent der BundesbĂŒrger sind insgesamt der Auffassung, die Bundesregierung unternehme zu wenig zur UnterstĂŒtzung der Ukraine. 33 Prozent finden den Umfang der UnterstĂŒtzung gerade richtig. 22 Prozent meinen, die Bundesregierung tue zu viel fĂŒr die Ukraine. Dass die Bundesregierung zur UnterstĂŒtzung der Ukraine zu wenig tue, meinen vor allem die AnhĂ€nger der CDU/CSU (56%), dass sie zu viel unternehme, sagen vor allem die AnhĂ€nger der AfD (59%).

56 Prozent gegen einen russischen Gasboykott

38 Prozent der BundesbĂŒrger meinen aktuell, dass Deutschland vollstĂ€ndig auf russisches Erdgas verzichten sollte, auch wenn es dadurch zu EngpĂ€ssen und einer erheblichen Verteuerung bei der Versorgung mit Gas in Deutschland kommt. 56 Prozent meinen dagegen, Deutschland solle nicht vollstĂ€ndig auf russisches Erdgas verzichten. Mehrheitlich fĂŒr einen vollstĂ€ndigen Verzicht auf russisches Erdgas sprechen sich weiterhin ausschließlich die AnhĂ€nger der GrĂŒnen aus.

77 Prozent halten frĂŒhere Ostpolitik fĂŒr richtig

Die Ostpolitik der frĂŒheren Bundeskanzler Willy Brandt, Helmut Schmidt und Helmut Kohl wird jetzt von vielen dafĂŒr verantwortlich gemacht, dass Russland den Krieg in der Ukraine fĂŒhrt. 13 Prozent der BundesbĂŒrger teilen diese Auffassung. 77 Prozent sind hingegen der Meinung, dass die Ostpolitik der frĂŒheren Bundeskanzler, Brandt, Schmidt und Kohl zu ihrer Zeit durchaus richtig war.

Befragte sorgen sich am meisten um weiter steigende Preise und um einen „Dritten Weltkrieg“

Die grĂ¶ĂŸten Sorgen bereiten den BundesbĂŒrgern zurzeit gleichermaßen die finanzielle Belastung durch immer weiter steigende Preise und eine mögliche Ausweitung des Krieges in der Ukraine zu einem Dritten Weltkrieg (jeweils 65%). An dritter Stelle folgt die Sorge vor einer GefĂ€hrdung der Energieversorgung infolge des Ukraine-Kriegs (47%).

Einem Drittel der BundesbĂŒrger (33%) bereitet daneben (auch) grĂ¶ĂŸere Sorgen, dass es zu einer neuen Corona-Welle kommen kann. Vergleichsweise am seltensten (19%) Ă€ußern die BundesbĂŒrger Sorgen vor gesellschaftlichen Problemen durch die vielen Ukraine-FlĂŒchtlinge.

Foto (c) RTL