KrebsfrĂŒherkennung: Vorsorge nimmt trotz Corona in Sachsen-Anhalt wieder zu

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‱ DAK-Sonderanalyse zeigt Anstieg um mehr als 14 Prozent ‱ Mammographie-Untersuchungen steigen um rund 41 Prozent

Magdeburg, 3. Februar 2022. In der Pandemie nutzen die Menschen in Sachsen-Anhalt wieder verstĂ€rkt Krebsvorsorgeuntersuchungen. So wurden im ersten Halbjahr 2021 hierzulande mehr als 14 Prozent mehr Screenings als im Vergleichszeitraum des Vorjahres durchgefĂŒhrt. Besonders stark war die Zunahme bei Mammographie-Untersuchungen. Sie stiegen um rund 41 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Sonderanalyse der DAK-Gesundheit fĂŒr die ersten Halbjahre 2019, 2020 und 2021 – auf Basis der aktuell verfĂŒgbaren Daten. Laut Studie nahmen auch Hautkrebs-Screenings um knapp 18 Prozent zu. Insgesamt lag die Inanspruchnahme von Krebsvorsorgeuntersuchungen 2021 aber noch elf Prozent unterhalb des Vor-Corona-Niveaus von 2019.

„Die Zunahme von Krebsvorsorgeuntersuchungen ist ein positives Signal“, sagt Steffen Meyrich, Leiter der Landesvertretung der DAK-Gesundheit Sachsen-Anhalt. „Unser Ziel muss es sein, bei der KrebsprĂ€vention den Stand vor der Corona-Pandemie zu erreichen. Dies ist trotz des erkennbaren Aufholeffektes noch nicht vollstĂ€ndig gelungen. Screenings sind ein wichtiges Instrument, um Krebserkrankungen frĂŒhzeitig erkennen und behandeln zu können. Es besteht in der Corona-Pandemie weiterhin die Gefahr, dass Tumorerkrankungen zu spĂ€t entdeckt werden – mit gravierenden Folgen fĂŒr die Betroffenen und ihr Umfeld.“  

Starker Anstieg bei der BrustkrebsprÀvention
Im ersten Halbjahr 2021 verzeichneten vor allem Mammographie-Untersuchungen in Sachsen-Anhalt eine große Steigerung: So wurden rund 41 Prozent mehr Screenings als im Vorjahr durchgefĂŒhrt. Hautkrebs-Untersuchungen nahmen um knapp 18 Prozent zu, Prostata-Screenings um sieben Prozent. Am geringsten nachgefragt waren Darmkrebs-Untersuchungen, die 2021 um sechs Prozent stiegen.  

Frauen gehen öfter zur Vorsorge als MÀnner
Auch in Pandemie-Zeiten gehen Frauen laut DAK-Sonderanalyse in Sachsen-Anhalt deutlich hÀufiger zur Krebsvorsorge in die Arztpraxen. So lag ihr Anteil 2020 und 2021 bei allen Krebsvorsorgeuntersuchungen annÀhernd konstant bei 60 Prozent. Bei MÀnnern waren es 40 Prozent.

GebĂ€rmutterhalskrebsvorsorge: Maßnahmen zeigen Wirkung
Mit rund 11.000 Screenings pro Halbjahr wird die GebÀrmutterhalskrebsprÀvention von allen Krebsvorsorge-untersuchungen in Sachsen-Anhalt am hÀufigsten genutzt. Ihre Zahl blieb 2020 und 2021 nahezu konstant. Ein Vergleich zu Zeiten vor der Corona-Pandemie ist hier aber nicht möglich, da die GebÀrmutterhalskrebsvorsorge erst 2020 ins Leistungsportfolio der Krankenkassen aufgenommen wurde. Seit dem Start 2020 ist die Inanspruchnahme trotz Corona stark angestiegen und bleibt konstant auf hohem Niveau.

„Seit rund zwei Jahren informieren die gesetzlichen Krankenkassen Frauen zwischen 20 und 65 Jahren gezielt ĂŒber die Teilnahme an organisierten Screening-Programmen zur GebĂ€rmutterhalskrebsvorsorge“, so Meyrich. „Dieses Engagement zeigt nun seine Wirkung. Hinzu kommt der große Einsatz der FrauenĂ€rztinnen und FrauenĂ€rzten. Sie leisten einen wichtigen Beitrag bei der KrebsfrĂŒherkennung.“

Krebs ist fĂŒr ein Viertel aller TodesfĂ€lle verantwortlich
Laut Zahlen des Statistischen Bundesamts ist Krebs die Ursache fĂŒr ein Viertel aller TodesfĂ€lle in Deutschland. So starben 2019 rund 231.000 Frauen und MĂ€nner an den Folgen einer Tumorerkrankung. Im Alter zwischen 45 und 65 Jahren ist Krebs die hĂ€ufigste Todesursache in Deutschland.

Foto Mammographie / pixabay