Die Inflation ist derzeit die gröĂte Sorge der Deutschen und löst damit die Corona-Pandemie als Sorge Nr. 1 ab. Aktuelle Juli-Daten von GfK zeigen, dass 84 Prozent der Deutschen besorgt ĂŒber die Preissteigerungen bei Ăl, Gas und Benzin sind. 80 Prozent fĂŒrchten LieferengpĂ€sse bei diesen EnergietrĂ€gern sowie steigende Lebensmittelpreise. Ăngste wegen eines möglichen Jobverlustes spielen dagegen nur eine kleine Rolle: 21 Prozent sind betroffen.
Gemeinsam mit den Bedenken wegen steigender Preise haben Sorgen um die persönliche wirtschaftliche Zukunft seit MÀrz zugenommen: Waren in der Kalenderwoche 10 noch 50 Prozent der Deutschen deshalb besorgt, waren es im Juli schon 57 Prozent.
Frauen haben mehr Bedenken wegen der Inflation als MĂ€nner. Unter 30-JĂ€hrige lassen sich von der Entwicklung weniger beintrĂ€chtigen. Sorgen wegen VersorgungsengpĂ€ssen bei Energie sind bei den ĂŒber 50-JĂ€hrigen am gröĂten. ÂĂltere Menschen fĂŒhlen sich auch deutlich mehr von der humanitĂ€ren Katastrophe durch den Krieg betroffen. Bei Lebensmitteln gibt es keine signifikanten Unterschiede.
Zu hohe Preise vor allem bei Lebensmitteln und Energie befĂŒrchtet
Sorgen wegen steigender Preise in den verschiedenen Lebensbereichen betreffen nahezu alle Bevölkerungsschichten. Ab einem Nettoeinkommen ĂŒber 5.000 Euro nehmen die Bedenken allerdings deutlich ab. Bei Haushalten mit niedrigerem Einkommen (bis 2.000 Euro netto) wie auch bei Haushalten mit mittlerem Einkommen (bis 5.000 Euro netto) ist die Besorgnis wegen steigender Kosten gröĂer: Bei Energiepreisen fĂŒhlen sich fast alle Haushalte betroffen (84 Prozent mit niedrigem Einkommen, 86 Prozent mit mittlerem Einkommen).
Steigerungen im Bereich Lebensmittel bereiten vor allem den einkommensschwĂ€cheren Haushalten Sorgen (85 Prozent). Dieses Thema beschĂ€ftigt 80 Prozent der Haushalte mit mittlerem Einkommen, und immer noch 69 Prozent der Haushalte mit Einkommen ĂŒber 5.000 Euro netto. Unterschiede zeigen sich auch bei den Altersgruppen: Bei jĂŒngeren Personen unter 30 Jahren machen sich zwei Drittel (66 Prozent) Sorgen wegen steigender Lebensmittelkosten, ab 30 Jahren betrifft diese Sorge 83 Prozent der Bevölkerung. Schon geringer sind BefĂŒrchtungen, sich nicht mehr die HaushaltsgerĂ€te, Unterhaltungselektronik oder das Auto der Wahl leisten zu können. Das beschĂ€ftigt durchschnittlich 57 Prozent.
Wenn es um LieferengpĂ€sse geht, steht das Thema Energie fĂŒr 80 Prozent der Bevölkerung klar an erster Stelle. BefĂŒrchtungen vor VersorgungsengpĂ€ssen bei Lebensmitteln oder technischen KonsumgĂŒtern sind seit MĂ€rz stabil geblieben: Aktuell erwarten 55 Prozent einen Lebensmittelmangel. Schwierigkeiten bei der Lieferbarkeit technischer KonsumgĂŒter sehen nur 42 Prozent. Dass der Urlaub ausfallen muss, besorgt knapp ein FĂŒnftel der Befragten. Â
Ausblick bleibt dĂŒster: Menschen wollen sich weiter einschrĂ€nken
Das Konsumklima, gemessen anhand des GfK Konsumklimaindex, hat sich entsprechend eingetrĂŒbt und befindet sich auf einem historischen Tief. Die deutlich höhere Belastung der privaten Haushalte mit stark steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen macht sich zunehmend auch bei der Konsumneigung bemerkbar. Wenn fĂŒr Energie und Lebensmittel deutlich mehr Geld ausgegeben werden muss, fehlen diese Mittel fĂŒr andere Anschaffungen. Dies betrifft auch die Planungsabsichten: Deutlich mehr Konsumenten wollen in der Zukunft weniger anstatt mehr fĂŒr gröĂere Anschaffungen auszugeben als ursprĂŒnglich geplant (24 versus 9 Prozent). Auch bei Ausgaben fĂŒr Lebensmittel wollen sich die Menschen durchschnittlich etwas mehr einschrĂ€nken als in den Vormonaten.