Deutschland ist nach Ansicht von ifo PrĂ€sident Clemens Fuest nicht innovationsfreundlich genug. Eine gezielte Förderung von neuen Ideen, Technologien und GeschĂ€ftsmodellen ist seiner Ansicht nach dringend nötig, um aus der Wachstumskrise herauszukommen. âEs braucht durchdachte und umfassende Reformen, die Innovationen einfacher möglich machenâ, sagt Fuest. âSonst wird es schwierig werden, der deutschen Wirtschaft wieder zu nachhaltigem Wachstum zu verhelfen.â
Da die Deutschen zwar sparen, aber nicht in heimische innovative Unternehmen investieren, mĂŒssten sich GrĂŒnder gröĂerer Startups auch nach der Anfangsphase und trotz vorhandenem Kapital an amerikanische Geldgeber wenden. Riskante Investitionen seien vor allem durch das deutsche Steuerrecht benachteiligt. Auch der KĂŒndigungsschutz schrĂ€nke Innovationen ein, so Fuest. Sollten Projekte scheitern, mĂŒssen Unternehmen sie schnell beenden können. Dazu gehöre auch, ArbeitskrĂ€fte ohne hohe Nachfolgekosten wieder zu entlassen.
âIm Moment mangelt es noch an einem ĂŒberzeugenden wirtschaftspolitischen Konzept fĂŒr mehr Innovationenâ, sagt Fuest. Inspiration könne man sich in NachbarlĂ€ndern holen: âDĂ€nemark verbindet geringen KĂŒndigungsschutz mit guter Absicherung bei Arbeitslosigkeit. Dieser Ansatz nennt sich Flexicurity und könnte zumindest fĂŒr hoch qualifizierte BeschĂ€ftigte in Deutschland ĂŒbernommen werden.â
Clemens Fuest (Foto)
PrÀsident des ifo Instituts
Text/Foto: ifo Institut am 28. August 2025