ifo-Präsident Fuest: Coronawelle dringend eindämmen

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Der ifo-Präsident Clemens Fuest (Foto) hat sich aus wirtschaftlicher Sicht dafür ausgesprochen, dringend die neue Coronawelle einzudämmen. „Wir brauchen mehr Tests, mehr Impfungen und müssen Ansteckungen nachverfolgen. Wir sollten keinen Lockdown anstreben, sondern vielmehr 2G- oder 3G-Beschränkungen“, sagte er am Montag in München. „Besonders groß ist derzeit die Gefahr, dass sich die Intensivstationen vor allem mit nicht geimpften Kranken füllen, und, wenn wir uns der Kapazitätsgrenze nähern, die Schulen wieder geschlossen werden. Das hat langfristig extrem hohe wirtschaftliche und soziale Kosten.“

Allein für Deutschland 2020 und 2021 betrage der coronabedingte Ausfall der Wirtschaftsleistung rund 325 Milliarden Euro, und das erfasse nur einen kleinen Teil der tatsächlichen volkswirtschaftlichen Kosten. Corona habe weltweit die schwerste Wirtschaftskrise seit der Depression der 1930er Jahre ausgelöst.

Das schwedische Experiment, das mehr Infektionen in Kauf nahm, um Lockdown-Maßnahmen zu vermeiden, habe nicht funktioniert: Schwedens Wirtschaft sei 2020 um 2,8 Prozent geschrumpft, ebenso wie die Finnlands und deutlich stärker als die Wirtschaft Dänemarks oder Norwegens. Gleichzeitig sei die Zahl der Todesopfer aber viel höher gewesen, bei über 850 je eine Million Einwohner, gegen unter 100 in Norwegen und rund 100 in Finnland.

Foto (c) ifo Institut