ifo Institut: Im Bau stĂŒrzt die Stimmung ab und es fehlt an Material

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Die MaterialengpĂ€sse auf dem Bau haben sich nochmals deutlich verschĂ€rft. Gleichzeitig haben sich die Erwartungen in der Branche dramatisch verschlechtert. Das geht aus den Umfragen des ifo Instituts hervor. Im Hochbau zeigten sich im April 54,2 Prozent der Betriebe von LieferengpĂ€ssen betroffen, nach 37,2 Prozent im MĂ€rz, beim Tiefbau 46,2 Prozent, nach noch 31,5 Prozent. „Das sind HöchststĂ€nde seit Beginn der Zeitreihe 1991“, sagt ifo-Forscher Felix Leiss. Auch die GeschĂ€ftserwartungen haben sich verdunkelt. Im Hochbau notierten sie bei minus 46,9 Punkten, das ist ebenfalls der tiefste Stand seit 1991. Im Tiefbau waren es sogar minus 48,6 Punkte.

„Russland und die Ukraine sind wichtige Lieferanten von Baustahl, hier herrscht nun Knappheit. Beim Bitumen – benötigt fĂŒr den Straßenbau und zur Abdichtung – gibt es weitere Verwerfungen. Die Herstellung vieler Baumaterialien ist zudem sehr energieintensiv. Die starken Preisanstiege bei den EnergietrĂ€gern bedrohen deshalb auch die heimische Produktion und sorgen fĂŒr weitere Verteuerungen beim Baumaterial“, ergĂ€nzt Leiss.

„Bei laufenden Projekten stellt sich die Frage, inwieweit Kostensteigerungen weitergegeben werden können. Neue Projekte sind kaum kalkulierbar. Auf der anderen Seite steigen fĂŒr Bauherren die Zinsen fĂŒr die Finanzierung“, sagt Leiss weiter. Daher kommt es bereits zu mehr Auftragsstornierungen, wie die ifo-Umfrage weiter zeigt. Im April meldeten das 7,5 Prozent der Hochbauer, nach 4,6 Prozent im MĂ€rz. Bei den Tiefbauern beklagten 9,3 Prozent Stornos, im MĂ€rz waren es nur 3,9 Prozent.

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