ifo Institut: Erwartungen der Automobilbranche eingebrochen

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Die Erwartungen der deutschen Autohersteller und ihrer Zulieferer sind im MĂ€rz so stark eingebrochen wie nie zuvor. Der Indikator fĂŒr die gesamte Branche fiel auf minus 43,1 Punkte, nach plus 14,4 im Februar. Der russische Angriff auf die Ukraine erhöht die Preise fĂŒr Öl und Gas. „Das weckt BefĂŒrchtungen in der Branche, dass der Absatz an Neuwagen sinken könnte. Gleichzeitig steigen auch in der Autoproduktion und entlang der Lieferkette die Energiekosten“, sagt Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums fĂŒr Industrieökonomik und neue Technologien.

Die Autohersteller beurteilten auch ihre aktuelle Lage schlechter als noch im Februar. Der Indikator fiel auf minus 13,5 Punkte, von plus 28,3 Punkten im Februar. „Der Mangel an Vorprodukten verschĂ€rfte sich weiter. Ukrainische Lkw-Fahrer fallen aus, weil sie jetzt in ihrem Land kĂ€mpfen mĂŒssen. Das bringt die Logistik ins Stocken. Außerdem fehlen zentrale Bauteile z.B. KabelbĂ€ume“, sagt Falck. Die Preiserwartungen erreichten ihren historischen Höchststand von 86,0 Punkten, nach 77,9 im Februar.

„Der russische Absatzmarkt hat fĂŒr die deutschen Autohersteller nur eine geringe Bedeutung“, ergĂ€nzt Falck. Die AuftragsbĂŒcher blieben weiter gut gefĂŒllt, und der Nachfrageindikator stieg auf 37,5 Punkte, nach 17,5 im Februar.

„Die Zulieferer werden die Rohstoffkrise auf breiter Linie spĂŒren“, sagt Falck. Die Erwartungen fielen auf minus 37,9 Punkte, nach minus 6,2 im Februar. Die AuftragsbĂŒcher sind dĂŒnn, und die Nachfrage fiel im MĂ€rz wieder, von 9,8 auf minus 7,5 Punkte. Die Produktionserwartungen wurden zurĂŒckgenommen, von minus 0,7 Punkte auf minus 28,1 im MĂ€rz. Es sollen in den nĂ€chsten Monaten keine neuen Stellen geschaffen werden.

Fotos/Text (c) ifo Institut