Burg. Meteorologen erwarten in den kommenden Tagen wieder steigende Temperaturen über 30 Grad. Doch das heiße Sommerwetter birgt Gefahren für die Gesundheit. Experte Dr. med. Sven Kolfenbach (Foto) der Helios Klinik Jerichower Land gibt Tipps, wie auch ältere Menschen und Kinder wohlbehalten durch die Hitzetage kommen.
Schwindel, Kopfschmerzen, Kreislaufbeschwerden: Die hohen Temperaturen fordern dem menschlichen Organismus Höchstleistungen ab. Die Gefäße weiten sich, der Körper verliert durch das permanente Schwitzen viel FlĂĽssigkeit und der Blutdruck sinkt. Dies fĂĽhrt bei Betroffenen oft zu Schwindel, MĂĽdigkeit oder Muskelkrämpfen – im Extremfall kann es zu Hitzeschlag oder Herzinfarkt kommen. „Besonders gefährdet bei Hitze sind Kleinkinder und ältere Menschen, weil ihr Körper Probleme hat, die Temperatur zu regulieren“, erklärt Dr. med. Sven Kolfenbach, Chefarzt fĂĽr Innere Medizin der Helios Klinik Jerichower Land.
Oberstes Gebot: viel trinken
Ausreichend zu trinken ist bei hohen Temperaturen besonders wichtig, denn durch das Schwitzen verliert der Körper bis zu fĂĽnf Liter FlĂĽssigkeit. Empfehlenswert sind zwei bis drei Liter pro Tag. Zur FlĂĽssigkeitszufuhr eignen sich am besten Wasser, Saftschorlen oder kĂĽhle ungesĂĽĂźte Tees. „Abzuraten ist von eiskalten Getränken. Der Körper muss fĂĽr die Wärmeregulation zusätzliche Energie aufwenden und schwitzt dadurch noch mehr“, sagt Mediziner Dr. Kolfenbach. Auch alkoholische Getränke sind als Durstlöscher zu vermeiden.
Das Essverhalten sollte bei hohen Temperaturen umgestellt werden, denn fette und schwer verdauliche Speisen belasten den Kreislauf zusätzlich. Der Chefarzt empfiehlt daher, mehrere kleine Mahlzeiten ĂĽber den Tag zu verteilen. „Gut verträglich ist leichte Kost mit viel wasserhaltigen Obst- und GemĂĽsesorten, beispielsweise Melonen oder Gurken. Sie helfen darĂĽber hinaus, den FlĂĽssigkeitshaushalt zu regulieren.“
Trotz heiĂźer Temperaturen muss auf Sport nicht gänzlich verzichtet werden – leichte Bewegung hilft sogar, das Herz-Kreislaufsystem fit zu halten. Von Sport in der prallen Sonne rät der Experte jedoch ab: „Sportliche Aktivitäten sollten auf den frĂĽhen Morgen oder späten Abend verlegt werden. Empfehlenswert sind Spaziergänge oder Sportarten wie Radfahren, der Fahrtwind bringt zusätzliche KĂĽhlung.“
Warnzeichen ernst nehmen
Bei Kreislaufbeschwerden sollten Betroffene schnell in den Schatten gebracht werden. Um die Körpertemperatur herunter zu kühlen, helfen kalte Tücher. Schlagen diese Hilfsmittel nicht an, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Bildunterschrift 1: Dr. med. Sven Kolfenbach, Chefarzt Innere Medizin in der Helios Klinik Jerichower Land
Fotocredit: Helios Kliniken GmbH
Bildunterschrift 2: Eine extreme Hitzewelle schwappt nach Deutschland: bis 40°C sind in der kommenden Woche möglich!
Fotocredit:Â Canva
