Im Harz sorgt die Ankunft der „Rainbow Family“ für erhebliche Spannungen. Rund 2000 Mitglieder dieser weltweit aktiven Gemeinschaft haben sich am Hahnebalzer Teich versammelt, um ihr jährliches „Gathering“ zu feiern. Die Gruppe, die 1972 in den USA gegründet wurde, versteht sich als friedliche Gemeinschaft von Naturliebhabern, die den Vollmond zelebrieren wollen. Der gewählte Ort ist jedoch ein Landschaftsschutzgebiet, in dem Zelten, Rauchen und offenes Feuer streng verboten sind.
Ursprünglich war eine private Fläche im Solling für das Treffen vorgesehen, doch Konflikte mit lokalen Landwirten zwangen die Gruppe zur Verlegung. Die örtlichen Behörden reagierten prompt auf die unerwartete Ankunft im Schutzgebiet. Die Landkreise Göttingen und Goslar verhängten ein Betretungsverbot für das 200 Hektar große Gebiet. Polizeiaktionen folgten: Fahrzeuge wurden abgeschleppt, Zelte und persönliche Gegenstände konfisziert. Weitere Maßnahmen sind bereits angekündigt.
Trotz dieser Interventionen zeigt sich die „Rainbow Family“ unbeeindruckt und betont ihre Liebe zur Natur. Sie versichern, das Gebiet in einem besseren Zustand zu hinterlassen, als sie es vorgefunden haben, und behaupten, ihre Feuerstellen seien sicher. Doch die Behörden bleiben besorgt, insbesondere wegen der hohen Waldbrandgefahr.
Ob das geplante Vollmondfest am Montag stattfinden kann, ist noch ungewiss. Sollte das Treffen beendet werden, könnte die „Rainbow Family“ erst in sieben Jahren wieder nach Deutschland zurückkehren, und erst in 18 Jahren an denselben Ort. Der Konflikt verdeutlicht das Spannungsfeld zwischen dem Wunsch nach einem naturverbundenen Lebensstil und den strikten Anforderungen des Landschaftsschutzes.
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 20. August 2024
