Ginkgobaum aus Hiroshima wird in Magdeburg gepflanzt / In Erinnerung an den Atombombenabwurf von 1945

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Symbol des Friedens und der Regeneration schlÀgt in Magdeburg Wurzeln

Magdeburg. Heute am 6. August wird OberbĂŒrgermeisterin Simone Borris gemeinsam mit dem KulturattachĂ© der japansichen Botschaft, Yasuhiro Kitaura, zur Erinnerung an die nukleare Zerstörung von Hiroshima und Nagasaki einen Ginkgobaum aus Japan einweihen. Nach der nuklearen VerwĂŒstung waren diese BĂ€ume die ersten Pflanzen, die in der verstrahlten Umgebung der japanischen StĂ€dte wieder austrieben. Die Pflanzung eines Nachwuchses dieser GinkgobĂ€ume wird bei der jĂ€hrlichen Gedenkveranstaltung am Sonntag dieser Woche um 10.30 Uhr am Askanischen Platz gewĂŒrdigt.

„Wir werden gemeinsam der Opfer der nuklearen Katastrophe vom 6. August 1945, dem Tag der Zerstörung der japanischen Stadt Hiroshima, gedenken und eine neue Gedenktafel enthĂŒllen“, so OberbĂŒrgermeisterin Simone Borris. „Alle Interessierten sind dazu herzlich willkommen.“

Treffpunkt ist die Stele der Völkerfreundschaft auf dem LukashĂŒgel. Von dort aus werden alle Teilnehmenden zur gegenĂŒberliegenden GrĂŒnflĂ€che am Askanischen Platz geleitet, wo der junge Ginkgobaum neben den StĂ€dtepartnerschaftsbĂ€umen gepflanzt wurde.

OberbĂŒrgermeisterin Simone Borris begrĂŒĂŸt zu diesem Anlass vor Ort den Gesandten Yasuhiro Kitaura, KulturattachĂ© der Botschaft von Japan. Gemeinsam werden sie eine neue Gedenktafel, die an die schrecklichen Ereignisse erinnert, enthĂŒllen und den neugepflanzten Ginkgobaum gemeinsam mit Vertretenden von „Otto pflanzt!“ symbolisch angießen.

Die Pflanzung des speziellen Ginkgobaums geht auf die Initiative der „Oldies for Future Magdeburg“ in Kooperation mit „Otto pflanzt! e.V.“ zurĂŒck. Der Verein hatte den im Rahmen der Bundesgartenschau in Erfurt gezogenen SĂ€mling eines aus Hiroshima stammenden Ginkgobaums organisiert. Der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg hat den Zögling gepflanzt. Die Veranstaltung wird darĂŒber hinaus durch die Deutsch-Japanische Gesellschaft Sachsen-Anhalt e. V unterstĂŒtzt, die sich auch fĂŒr das Vorhaben der Pflanzung stark gemacht hat.

Das BĂŒndnis „Mayors for Peace“, das in Magdeburg durch das Amt der OberbĂŒrgermeisterin vertreten wird, verbreitet seit Jahren GinkgosĂ€mlinge aus dem verstrahlten Gebieten in Japan als Symbol fĂŒr Hoffnung, Weltfrieden und die Abschaffung von Atomwaffen.

Beziehungen zwischen Magdeburg und Japan

Die intensiven Verbindungen zwischen der Landeshauptstadt und Japan reichen bis in die DDR-Zeit zurĂŒck. 1974 gestalteten die Bildhauer Gerhard Rommel und Karl-GĂŒnter Möpert die Stele der Völkerfreundschaft auf der Anhöhe des LukashĂŒgels.

Gerhard Rommel gestaltete zur Mahnung an die AtombombenabwĂŒrfe der USA in Hiroshima und Nagasaki 1981 ein Duplikat der Stele aus Marmor fĂŒr den „Park des Friedens“ in Nagasaki als Geschenk der DDR an die UniversitĂ€ts- und Hafenstadt. An der Stele der Völkerfreundschaft in Magdeburg wiederum liegt unter einer Platte aus bruchsicherem Glas ein Stein aus Nagasaki. Der Stein stammt aus der am 9. August 1945 zerstörten Stadt. Von dort wurde er nach Magdeburg gebracht.

Das FriedensbĂŒndnis „Mayors for Peace“

Die internationale Organisation „Mayors for Peace“, deutsch: „BĂŒrgermeister fĂŒr den Frieden“, wurde 1982 auf Initiative des damaligen BĂŒrgermeisters von Hiroshima, Takeshi Araki, gegrĂŒndet. Das weltweite StĂ€dtenetzwerk setzt sich fĂŒr die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aktuelle Themen auf und versucht, in einem friedvollen Dialog ein Miteinander zu schaffen. Dem BĂŒndnis gehören etwa 8.000 StĂ€dte in 165 LĂ€ndern an. Die Landeshauptstadt Magdeburg ist seit 1985 Mitglied und eine von 700 deutschen BĂŒndnisstĂ€dten.

Quelle: Landeshauptstadt Magdeburg

Symbolfoto/pixabay