GEW Sachsen-Anhalt ruft am „Streiktag Bildung“ zum Warnstreik auf

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Im Rahmen der aktuellen LĂ€nder-Tarifrunde (TV-L) hat die GEW Sachsen-Anhalt ihre Mitglieder anlĂ€sslich des „Streiktag Bildung“ am 28. November 2023 zu einem ganztĂ€gigen Warnstreik aufgerufen.

Da die Arbeitgeber bislang kein verhandlungsfĂ€higes Angebot vorgelegt haben, ruft auch die GEW Sachsen-Anhalt all ihre Mitglieder im Geltungsbereich des TV-L sowie die studentischen BeschĂ€ftigten an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen in den kreisfreien StĂ€dten Halle (Saale) und Dessau-Roßlau, den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld, Burgenlandkreis, Mansfeld-SĂŒdharz, Saalekreis und Wittenberg am 28. November 2023 zu einem ganztĂ€gigen Warnstreik auf!

Die GEW Sachsen-Anhalt schließt sich mit der GEW Sachsen und GEW ThĂŒringen zusammen, um bei einer gemeinsamen Kundgebung in Leipzig die KrĂ€fte zu bĂŒndeln. Dort findet um 10:30 Uhr die Auftaktkundgebung auf dem Simsonplatz (vor dem Bundesverwaltungsgericht) statt. Im Anschluss daran wird ein Demonstrationszug durch die Leipziger Innenstadt bis zum Ort der Abschlusskundgebung (12:30 Uhr) auf dem Johannisplatz ziehen. Hauptrednerin ist Doreen Siebernik, GEW-Vorstandsmitglied Jugendhilfe und Sozialarbeit. FĂŒr die GEW Sachsen-Anhalt steht Malte Gerken, stellvertretender Landesvorsitzender und Vorsitzender des Stadtverbandes Halle der GEW Sachsen-Anhalt, auf der BĂŒhne. Er plĂ€diert fĂŒr mehr Geld, aber auch fĂŒr bessere Arbeitsbedingungen: „Die Inflation ist noch nicht vorbei und fĂŒr die BeschĂ€ftigten der LĂ€nder gab es bisher keinen Inflationsausgleich. Um die pĂ€dagogischen Berufe fĂŒr junge Menschen wieder attraktiver zu machen, mĂŒssen die Arbeitsbedingungen besser werden und die GehĂ€lter deutlich steigen.“

Hintergrund zum „Streiktag Bildung“

FĂŒr den 28. November hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) den „Streiktag Bildung“ ausgerufen. LĂ€nderbeschĂ€ftigte, die an Bildungseinrichtungen arbeiten, werden an vier zentralen Kundgebungsorten mit Streiks und Aktionen ihren Unmut ĂŒber die Blockadehaltung der Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde laut artikulieren.

Die Bildungsgewerkschaft rechnet in Hamburg, Berlin, Leipzig und Karlsruhe jeweils mit mehreren tausend BeschÀftigten, die an diesem Tag die Arbeit niederlegen. LehrkrÀfte, Erzieherinnen, Sozialarbeiter und -pÀdagogen, Hochschullehrende sowie studentische BeschÀftigte werden sich an den AktivitÀten beteiligen und den Forderungen der Gewerkschaften in der LÀnderrunde Nachdruck verleihen.

Die Gewerkschaften wollen 10,5 Prozent Gehaltserhöhung, mindestens aber 500 Euro monatlich mehr, einen Tarifvertrag fĂŒr alle studentischen BeschĂ€ftigten sowie ein Nachziehen der Verbesserungen im Sozial- und Erziehungsdienst bei den Kommunen auf Landesebene durchsetzen. Der Tarifvertrag soll ein Jahr laufen. Die Arbeitgeber hatten auch in der zweiten Verhandlungsrunde Anfang November kein Angebot vorgelegt. „Die Tarifgemeinschaft deutscher LĂ€nder (TdL) hat in vielen Fragen ihren gesellschaftlichen und sozialen Kompass komplett verloren. Die BeschĂ€ftigten geben auf der Straße mit Streiks und Aktionen die richtige Antwort auf diesen Konfrontationskurs der Arbeitgeber“, betonte GEW-Vorsitzende Maike Finnern am Dienstag in Frankfurt a. M.

FĂŒr die Tarifrunde im öffentlichen Dienst der LĂ€nder sind drei Verhandlungsrunden geplant. Die dritte Runde findet am 7./8. Dezember in Potsdam statt.

Die Gewerkschaften verhandeln fĂŒr rund 2,5 Millionen BeschĂ€ftigte. Im Organisationsbereich der GEW wird beispielsweise fĂŒr BeschĂ€ftigte an Schulen wie LehrkrĂ€fte, im Sozial- und Erziehungsdienst der LĂ€nder wie Erzieherinnen und Schulsozialarbeiter sowie fĂŒr Hochschullehrende und studentische BeschĂ€ftigte verhandelt.

Text/Foto: GEW Sachsen-Anhalt / Christiane Rex