Zur aktuellen Berichterstattung über die geringe Auslastung der Studiengänge für das Sekundarschullehramt erklärt Susan Sziborra-Seidlitz (Foto), bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, zur Situation der Sekundarschulen in Sachsen-Anhalt:
„Sekundarschulen haben vielerorts einen schlechten Ruf – oft zu Unrecht. An diesen Schulen arbeiten hoch engagierte Lehrkräfte, die Kinder und Jugendliche nach besten Kräften fördern und begleiten. Doch genau hier setzt ein Teufelskreis an: Wo das Image leidet, wird es schwerer, Lehrkräfte zu gewinnen. Gleichzeitig entscheiden sich Eltern häufiger für das Gymnasium – nicht selten aus Sorge, ihr Kind könne sonst schlechtere Chancen haben. Diese Dynamik verstärkt die Probleme weiter. Deshalb müssen wir die Frage ehrlich stellen, ob die Schulform Sekundarschule in der heutigen Struktur langfristig zukunftsfähig ist. Der Chancengerechtigkeit würde es dienen, stärker auf Gemeinschaftsschulen zu setzen. Dort können alle Kinder den Abschluss erreichen, der am besten zu ihren Fähigkeiten und Perspektiven passt – vom Hauptschulabschluss über den Realschulabschluss bis zum Abitur.“
Gleichzeitig bekräftigt die Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen ihre Forderung nach dem Ende der schulformbezogenen Lehrkräfteausbildung in Sachsen-Anhalt.
Dazu erklärt Sziborra-Seidlitz:
„Wir fordern seit Langem, das überholte System der Lehrkräfteausbildung nach Schulformen abzuschaffen. Stattdessen brauchen wir ein eigenständiges Lehramtsstudium für die Grundschule und ein gemeinsames Studium für die weiterführenden Schulen. Das erhöht die Flexibilität beim Einsatz von Lehrkräften, erleichtert den Ausgleich bei Engpässen und stärkt die individuelle Förderung der Schüler*innen – dort, wo sie gebraucht wird.“
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Quelle: Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag von Sachsen-Anhalt am 12. Dezember 2025
Foto: Susan Sziborra-Seidlitz (c) Jan-Christoph Elle
