Fördergeschäft 2021 der Mitteldeutschen Medienförderung auf konstant hohem Niveau

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Sachsen-Anhalt. Auch im zweiten Corona-Jahr fällt der Rückblick auf das Fördergeschäft 2021 der Mitteldeutschen Medienförderung GmbH (MDM) positiv aus. Die MDM unterstützte mit über 15,2 Millionen Euro insgesamt 143 Film- und Medienprojekte in der Entwicklung, Produktion und Auswertung. Hinzu kamen fast 1,5 Millionen Euro an Corona-, Sonder- und Zusatzmitteln für zwölf Projekte. Den Fördergeldern standen Ausgaben der Produzenten von rund 33 Millionen Euro in den drei Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gegenüber. Damit liegt der Regionaleffekt für Mitteldeutschland bei rund 200 Prozent.

Im Jahr 2021 unterstützte die MDM die Entwicklung von attraktiven Stoffen und Projekten (inkl. Neue Medien), darunter u. a. „Wormworld“ (Animationsserie, Antragsteller: NFP media rights GmbH& Co. KG), „Nachts träume ich vom Ordnen“ (Dokumentarfilm, Regie: Laura Reichwald), „Fassaden“ (Dokumentarfilm, Antragsteller: Hug Films GbR), „Mein Schatz“ (Psychodrama, Antragsteller: Mideu Films GmbH) oder „Patou“ (Game, Antragsteller: Rat King Entertainment). Große Bedeutung hat auch weiterhin die Förderung des Nachwuchses in diesem Bereich. Das Fördervolumen hat sich gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt (Stoffentwicklung, Projektentwicklung sowie Projektentwicklung Neue Medien; Nachwuchs 2021: knapp 909.000 Euro für 25 Projekte, Nachwuchs 2020: ca. 487.000 Euro für 18 Projekte).

Für die Produktion von 42 Kino- und Fernsehfilmen stellte der Vergabeausschuss der MDM knapp 11,4 Millionen Euro zur Verfügung. Hiervon entfielen 1,3 Millionen Euro auf 7 Nachwuchs-Produktionen. Bei den 42 Filmproduktionen ist mit Sachsen-Anhalt-Bezug zum Beispiel zu nennen „Hello“ der 42film GmbH aus Halle (Saale), „Hen“ der Pallas Film GmbH ebenfalls aus Halle (Saale) und „Tilda Apfelkern 2″ der Mideu Films GmbH (ehemals MotionWorks GmbH).

Der für Medien zuständige Staatsminister und Minister für Kultur, Rainer Robra (Foto), zieht eine positive Bilanz: „Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie konnte die MDM erfreulicherweise das Fördergeschäft auf konstant hohem Niveau fortführen. Dadurch können die vielfältigen Dienstleister am Medienstandort Mitteldeutschland die Folgen und Herausforderungen der Pandemie bewältigen und werden nachhaltig gestärkt. Dazu haben auch zusätzliche Mittelzuführungen und Unterstützungsmaßnahmen der Gesellschafter beigetragen. So konnten z.B. die Kinoprogrammpreise Mitteldeutschland auch 2021 auf 300.000 Euro verdreifacht werden.“

Im Rahmen der Kinoprogrammpreise Mitteldeutschland 2021 wurden neun Filmtheater aus Sachsen-Anhalt ausgezeichnet.

Eine Auswahl der im Jahr 2021 geförderten Produktionen, die durch Dreh- oder Postproduktionsarbeiten einen Bezug zum Filmland Sachsen-Anhalt haben, sind: „Bibi & Tina – Einfach anders“ (Regie: Detlev Buck), die Adaption des Kinderbuchklassikers „Der Räuber Hotzenplotz“ (Regie: Michael Krummenacher) oder „Alfons Zitterbackes chaotische Klassenfahrt“ (Regie: Mark Schlichter).

Für die Dreharbeiten zu „Die Stillen Trabanten“ kam Thomas Stuber u. a. nach Halle (Saale), Teutschenthal und Bitterfeld-Wolfen. Ebenfalls in Bitterfeld-Wolfen realisierte Marc-Uwe Kling den zweiten Teil seiner „Känguru-Chroniken“.

Und blickt man auf die Verleihförderung im vergangenen Jahr, so wurden u. a. der von der Hallenser Mideu Films GmbH koproduzierte „Coppelia“ (Regie: Jeff Tudor, Steven de Beul, Ben Tesseur), eine Kombination aus Live-Action-Ballett und Animation, „Immenhof 2 – Das große Versprechen“ (Regie: Sharon von Wietersheim) „Das Mädchen mit den goldenen Händen“ (Regie: Katharina Marie Schubert) sowie „Träume sind wie wilde Tiger“ (Regie: Lars Montag) unterstützt. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden die Kinostarts der genannten Filme allerdings in das Jahr 2022 verschoben.

Obwohl wegen der Corona-Pandemie Filmfestivals abgesagt wurden, nur digital oder mit verkürztem Programm stattfanden, waren auch im Jahr 2021 MDM-geförderte Projekte bei deutschen bzw. internationalen Festivals sowie Preisverleihungen vertreten. Zum Beispiel feierten bei der 71. Berlinale vier geförderte Filme ihre Weltpremiere: Dominik Grafs Wettbewerbsbeitrag „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“, Anne Zohra Berracheds Drama „Die Welt wird eine andere sein“, der Kinderfilm „Mission Ulja Funk“ von Barbara Kronenberg sowie der Dokumentarfilm „Anmaßung“ von Chris Wright und Stefan Kolbe. In der ehemaligen JVA Magdeburg entstand der mit Preisen u. a. in Cannes, Sarajevo und Sevilla geehrte Film „Große Freiheit“ (Regie: Sebastian Meise). Drei MDM-geförderte Filme waren beim 71. Deutschen Filmpreis für insgesamt 13 Preise nominiert. Bei der Verleihung im Oktober 2021 gingen drei Preise an „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“, an dem die hallesche Firma digital images GmbH beteiligt war, sowie eine Auszeichnung für die beste weibliche Nebenrolle an „Ivie wie Ivie“ (Regie: Sarah Blaßkiewitz).

In der Kategorie „Sonstige Maßnahmen“ im Sinne einer Standortförderung wurden mehr als 1,3 Millionen Euro aufgewandt – darunter auch etablierte Leuchtturmprojekte am Medienstandort Sachsen-Anhalt, wie die Professional Media Masterclass der Worklights Media Production GmbH, die Weiterbildung zum Postproduction Supervisor des International Academy of Media and Arts e.V., das 4. Wissenschafts- und Medienfestival „SILBERSALZ“ sowie die 14. Filmmusiktage Sachsen-Anhalt unter dem Motto „Zukunftsmusik“ jeweils in Halle (Saale).

Der Aufsichtsratsvorsitz bei der MDM wechselte gestern 18. März 2022 turnusgemäß von Sachsen-Anhalt nach Thüringen. Robra erklärt rückblickend auf seine Amtszeit: „Die MDM hat sich gerade auch in Zeiten der Corona-Pandemie stets als zuverlässiger und kompetenter Förderpartner erwiesen und die Finalisierung vieler erfolgreicher Projekte ermöglicht. Gleichzeitig wurden, beispielsweise mit der 2021 gestarteten Gründerinitiative „MEDIAstart“, wichtige Weichen für die Zukunft gestellt, um dem Fachkräftemangel in der Region aktiv entgegenzuwirken und den Medienstandort Mitteldeutschland nachhaltig zu stärken.“

Hintergrund

Die MDM unterstützt wirtschaftlich Erfolg versprechende Film- und Medienproduktionen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Antragstellung ist der Nachweis kultureller und wirtschaftlicher Effekte in den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen. Neben Sachsen-Anhalt sind Sachsen und Thüringen sowie der MDR und das ZDF Gesellschafter der MDM. Die der MDM von ihren Gesellschaftern bereitgestellten Mittel lagen 2021 insgesamt bei knapp 18,3 Millionen Euro, Sachsen-Anhalt stellte davon über 3,2 Millionen Euro für die Medienförderung in Mitteldeutschland zur Verfügung.

Foto (c) BD-LPSA