DKG: Geordnete Umgestaltung der Krankenhauslandschaft oder unkontrolliertes Kliniksterben

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Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Gerald Gaß (Foto), erklĂ€rt zu den heute stattfindenden finalen Verhandlungen zwischen Bund und LĂ€ndern zur Krankenhausreform:

„Beide Seiten stehen in der Verantwortung durch ihre heutigen BeschlĂŒsse fĂŒr eine geordnete Neugestaltung der Krankenhauslandschaft zu sorgen. Es darf in den kommenden Monaten und Jahren kein unkontrolliertes Kliniksterben geben, das zu Wartelisten und VersorgungsengpĂ€ssen fĂŒhrt. Dort wo Krankenhaustandorte wegfallen oder umgestaltet werden sollen, muss die Politik die Bevölkerung von Anfang an mitnehmen und konkret und transparent erlĂ€utern, wie die Gesundheitsversorgung in Zukunft sichergestellt wird. Deshalb ist es wichtig, dass sich Bund und LĂ€nder heute nicht nur ĂŒber die allgemeinen Grundstrukturen einer zukĂŒnftigen Krankenhauslandschaft verstĂ€ndigen, sondern auch ganz konkret festlegen, wie der Transformationsprozess zu dieser neuen Wirklichkeit erfolgen soll. Deshalb brauchen wir Klarheit ĂŒber das Investitionsvolumen das Bund und LĂ€nder fĂŒr den Umbau der Krankenhauslandschaft einplanen. Dort wo Krankenhausstandorte geschlossen werden sollen, muss an anderer Stelle erweitert oder neu gebaut werden. Wenn wir heute keine BeschlĂŒsse zu diesen notwendigen Zukunftsinvestitionen erhalten, sind alle politischen Botschaften zur schönen neuen Klinikwelt Makulatur.

Das Gleiche gilt fĂŒr den bisher fehlenden Inflationsausgleich. Auch dazu muss die Bund-LĂ€nder Runde heute konkrete BeschlĂŒsse fassen. Vor allem die KrankenhĂ€user in den lĂ€ndlichen RĂ€umen sind aktuell von der Schließung aufgrund nicht refinanzierter Kostensteigerungen bedroht. Zurzeit mĂŒssen die KrankenhĂ€user jeden Monat 500 Millionen Euro neue Schulden machen, um Löhne und Rechnungen zu bezahlen. Wenn Bund und LĂ€nder die LĂŒcke zwischen den Einnahmen und Ausgaben der KrankenhĂ€user nicht schließen, werden sie gemeinsam den BĂŒrgerinnen und BĂŒrgern erklĂ€ren mĂŒssen, weshalb sie durch ihr Nichtstun ein unkontrolliertes Kliniksterben zugelassen haben.“

Text/Foto: DKG