DGB fordert entschlossenes Handeln gegen Ausbildungskrise

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Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat heute die Ausbildungsmarktbilanz für das Jahr 2025 veröffentlicht. Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack (Foto) äußerte sich am Mittwoch in Bonn alarmiert über die aktuellen Zahlen:

„Die wirtschaftliche Krise erfasst den Ausbildungsmarkt immer stärker. Erneut sind 2,1 Prozent weniger Ausbildungsverhältnisse abgeschlossen worden. Damit sinkt die Zahl zum zweiten Mal in Folge und ist auch fünf Jahre nach der Corona-Pandemie noch deutlich niedriger als 2019. Betriebe bilden immer weniger aus und verfestigen damit ihren eigenen Fachkräftemangel – das ist kurzsichtig und gefährdet die wirtschaftliche Entwicklung und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wenn wir nicht entschlossen gegensteuern, drohen uns in den kommenden Jahren enorme Folgekosten.

Bis 2029 werden rund 5 Millionen Menschen in Rente gehen und dann als Fachkräfte fehlen. Wir dürfen nicht länger aufschieben, die Ausbildung zu stärken und den Übergang von der Schule in den Beruf zu verbessern. Von den 730.000 ausbildungsinteressierten Jugendlichen im Jahr 2025 konnten aber nur 65,3 Prozent eine Ausbildung beginnen. Nach wie vor verlieren wir zu viele junge Menschen, nachdem sie die Schule verlassen haben, in Warteschleifen und Übergangsmaßnahmen. Der Großteil kann direkt in eine Ausbildung starten und hat eine Chance verdient, erfolgreich ins Berufsleben zu starten.

Wir brauchen endlich zielgerichtete Maßnahmen, um den Übergang zwischen Schule und Ausbildung zu verbessern. Kein junger Mensch darf in Zukunft mehr unbemerkt aus dem System fallen. Schulen, Bundesagentur für Arbeit und Betriebe müssen noch enger zusammenarbeiten. Jugendberufsagenturen, Assistierte Ausbildung und viele andere Hilfsangebote müssen gestärkt und besser aufeinander abgestimmt werden. In Regionen, in denen Ausbildungsplätze fehlen, muss die außerbetriebliche Ausbildung stärker ausgebaut werden.“

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Quelle: Deutscher Gewerkschaftsbund Bundesvorstand am 10. Dezember 2025

Foto: Elke Hannack (c) DGB/Simone M. Neumann