Das ifo Institut befĂŒrchtet, dass die deutsche Wirtschaft schon im Sommer wieder schrumpft. âDie verschĂ€rfte US-Zollpolitik hat zu vorgezogenen WarenkĂ€ufen in den USA gefĂŒhrt. Davon haben die Exporte und die Industrieproduktion in Deutschland im ersten Quartal profitiertâ, kommentiert ifo Konjunkturchef Timo WollmershĂ€user den Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 0,2% in den ersten drei Monaten des Jahres 2025. âDer im April in Kraft getretene spĂŒrbare Anstieg der Zölle auf Importe aus der EU sowie die Androhung weiterer Zoll-Anhebungen belasteten allerdings den weiteren Verlauf der Konjunktur in Deutschlandâ, so WollmershĂ€user.
Auf einen RĂŒckgang der Wirtschaftsleistung deuten auch die Ergebnisse der ifo Konjunkturumfragen vom April hin. Zwar hat sich das ifo GeschĂ€ftsklima leicht verbessert und damit den vierten Anstieg in Folge verzeichnet. Dazu hat allerdings vor allem eine bessere EinschĂ€tzung der aktuellen Lage beigetragen, wĂ€hrend sich die Aussichten auf die kommenden Monate insbesondere bei den Industrieunternehmen eintrĂŒbten. Laut WollmershĂ€user ist noch nicht klar, ob sich diese EinschĂ€tzungen in den kommenden Monaten bestĂ€tigen: âGleichzeitig berichteten die Industrieunternehmen von einer krĂ€ftigen Zunahme der Unsicherheit, sie können also ihre GeschĂ€fte derzeit schwerer einschĂ€tzen als sonst.â Risiken bergen insbesondere die wirtschaftspolitischen Kurswechsel der US-Regierung. Chancen könnten sich durch zĂŒgige Weichenstellungen der neuen Bundesregierung ergeben.
Text/Foto: Prof. Dr. Timo WollmershÀuser (c) ifo Institut am 30. April 2025