Betäubungsgas knapp und teuer – „Bundesregierung hat Ernst der Lage nicht erkannt“
OsnabrĂĽck (ots). Schlachthof-Betreiber in Deutschland warnen aufgrund eines CO2-Engpasses vor erheblichen Tierschutzproblemen. Wie die „Neue OsnabrĂĽcker Zeitung“ berichtet, setzen die Betriebe das Industriegas bislang zur Betäubung von Schweinen und GeflĂĽgel ein. Allerdings haben die Unternehmen offenbar Probleme, an Nachschub zu gelangen. Der Zentralverband der GeflĂĽgelwirtschaft (ZDG) verweist daher laut „NOZ“ in einem Schreiben an das Bundeslandwirtschaftsministerium darauf, dass fehlendes CO2 einen Schlachtstopp zur Folge hätte. Das werde „ganz besonders im GeflĂĽgelbereich eine gravierende Tierschutzproblematik aufgrund des RĂĽckstaus der Tiere in den Ställen nach sich ziehen“. Der Verband bittet die Bundesregierung darum, „all ihre Möglichkeiten auszuschöpfen“, damit die Versorgung gesichert wird.
Auch der Verband der Fleischwirtschaft (VdF) warnt vor den Konsequenzen. HauptgeschäftsfĂĽhrerin Heike Harstick sagte der „NOZ“: „Ohne CO2 drohen massive Tierschutzprobleme.“ Die VerfĂĽgbarkeit sei derzeit kritisch, „der Preis fĂĽr CO2 ist teilweise um das Zehnfache gestiegen.“ Das Industriegas fällt als Nebenprodukt der DĂĽngermittelherstellung an. Aufgrund steigender Gaspreise haben aber viele Fabriken die DĂĽngerproduktion eingestellt. Harstick betonte: „Niemand weiĂź derzeit, was in einer, in zwei oder drei Wochen ist. Ich habe den Eindruck, die Bundesregierung und das Bundeslandwirtschaftsministerium haben den Ernst der Lage noch nicht erkannt.“
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