Auszeichnung fĂŒr innovatives Verfahren zur Behandlung von Hirntumoren

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Magdeburg. Wissenschaftlerin der UniversitĂ€tsmedizin Magdeburg erhĂ€lt renommierten Forschungspreis fĂŒr die Entwicklung einer neuartigen KI-Technologie zur Entfernung von Hirntumoren.

Die Wissenschaftlerin Anna Schaufler (Foto) von der UniversitĂ€tsklinik fĂŒr Neurochirurgie in Magdeburg wurde fĂŒr ihr Projekt „KI-basierte NavigationsunterstĂŒtzung wĂ€hrend der Operation bei Tumorresektionen mit Fluoreszenzmarkierung“ mit dem Förderpreis fĂŒr neurochirurgische Forschung der Familie Mehdorn Stiftung (FMS) ausgezeichnet. Ziel der Forschungsarbeit ist es, eine Echtzeit-Navigationshilfe fĂŒr die prĂ€zise Entfernung bösartiger Hirntumore, sogenannter Glioblastome, mittels Fluoreszenz zu entwickeln. Die KI wird darauf trainiert auch schwache Fluoreszenz zuverlĂ€ssig zu erkennen, um damit betreffendes Gewebe hervorzuheben und zu visualisieren. Dadurch soll das Ausmaß der Tumorentfernung optimiert und somit die Prognose der betroffenen Patientinnen und Patienten verbessert werden. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 7.000 Euro dotiert.

In Deutschland erkranken jĂ€hrlich etwa 8.000 Menschen an primĂ€ren Hirntumoren, die direkt im Gehirn, meist aus Gliazellen, entstehen. Das Glioblastom ist ein besonders aggressiver Hirntumor. Schaufler erklĂ€rt: „Der Tumor stellt in der Behandlung eine enorme Herausforderung dar, da er oft resistent gegen konventionelle Therapien ist. Die vollstĂ€ndige sichere chirurgische Tumorentfernung ist daher entscheidend fĂŒr die Prognose der Betroffenen. Fluoreszenz-gestĂŒtzte Verfahren bieten hier eine vielversprechende Möglichkeit, schwer abgrenzbare Tumor-infiltrierte Areale wĂ€hrend der Operation sichtbar zu machen.“

FĂŒr die Entwicklung setzt die Wirtschaftsingenieurin fĂŒr Elektrotechnik und Informationstechnik auf KĂŒnstliche Intelligenz und arbeitet gemeinsam mit den Neurochirurg:innen der UniversitĂ€tsmedizin Magdeburg an einem vielversprechenden Ansatz: „Unser Ziel ist es, die Detektionsgenauigkeit von fluoreszierenden Bereichen in intraoperativen Aufnahmen durch Methoden des Maschinellen Lernens zu verbessern. DafĂŒr entwickeln wir eine KĂŒnstliche Intelligenz, die hochsensitiv und spezifisch ist. Die KI lernt, die Fluoreszenz verlĂ€sslich zu erkennen, auch wenn sie fĂŒr den Operateur nicht sichtbar ist. Diese Anwendung soll dann in Echtzeit wĂ€hrend der Operation eine intraoperative NavigationsunterstĂŒtzung bei der Entfernung von Glioblastomen ermöglichen.“

Die junge Ingenieurin freut sich sehr ĂŒber die Auszeichnung und die damit einhergehende Anerkennung: „In Anbetracht der begrenzten Mittel in der Behandlung des Glioblastoms streben wir nach innovativen AnsĂ€tzen, um Fortschritte zu erzielen. Es ist Ă€ußerst ermutigend, dass unser Ansatz von fachkundigen Gutachtern als relevant und vielversprechend bewertet wird. Ich bin sehr dankbar fĂŒr die UnterstĂŒtzung dieses Vorhabens und die Möglichkeit, diese Forschung weiter voranzutreiben.“

Weitere Informationen zum Förderpreis fĂŒr neurochirurgische Forschung der Familie Mehdorn Stiftung unter https://www.mehdorn-stiftung.de/

Kontakt:

Anna Schaufler M.Sc., Wissenschaftliche Mitarbeiterin, UniversitĂ€tsklinik fĂŒr Neurochirurgie der Otto-von-Guericke-UniversitĂ€t Magdeburg, E-Mail: anna.schaufler@med.ovgu.de

Foto: Wissenschaftlerin Anna Schaufler von der UniversitÀtsmedizin Magdeburg entwickelt eine neuartige KI-Technologie zur Entfernung von Hirntumoren. (c) Fotografin: Melitta Schubert/UniversitÀtsmedizin Magdeburg