Anstieg der beantragten Insolvenzverfahren 2021 um 25,7 % im Vergleich zum Vorjahr

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2021 wurden bei den zustÀndigen Amtsgerichten des Landes Sachsen-Anhalt 3 035 AntrÀge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens eingereicht.

Wie das Statistische Landesamt anhand vorlĂ€ufiger Ergebnisse mitteilt, waren das 620 AntrĂ€ge bzw. 25,7 % mehr als im Vorjahr. Der Anstieg wurde maßgeblich durch die sonstigen Schuldnerinnen und Schuldner beeinflusst. Hier kam es zu einem Anstieg der AntrĂ€ge um 33,4 %. Die voraussichtlichen Forderungen der GlĂ€ubigerinnen und GlĂ€ubiger beliefen sich insgesamt auf rd. 315 Mill. EUR. Das waren rd. 47 Mill. EUR mehr als im Vorjahr.

Von den 2 750 sonstigen Schuldnerinnen und Schuldner stellten insgesamt 2 173 Verbraucherinnen und Verbraucher einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Darunter wurden 2 160 Verfahren eröffnet und 5 Verfahren mangels Masse abgewiesen. In 8 Verfahren konnten sich die Schuldner und GlĂ€ubiger mittels eines Schuldenbereinigungsplan einigen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der AntrĂ€ge von Verbraucherinnen und Verbrauchern um 540 bzw. 33,1 %. Auch bei den ehemals selbststĂ€ndig TĂ€tigen kam es im Vergleich zum Vorjahr zu einem Anstieg um 35,5 % auf 538 AntrĂ€ge auf Eröffnung eines Verfahrens. Davon wurden 491 Verfahren eröffnet, 46 mangels Masse abgewiesen und in einem Verfahren der Schuldenbereinigungsplan angenommen. Weitere 39 AntrĂ€ge betrafen natĂŒrliche Personen als Gesellschafter u. Ä., Nachlass- und Gesamtgutverfahren. FĂŒr die Verfahren der sonstigen Schuldnerinnen und Schuldner wurde von den Amtsgerichten eine voraussichtliche Forderungssumme in Höhe von rd. 169 Mill. EUR beziffert.

Entgegen dem allgemeinen Anstieg bei den Insolvenzverfahren 2021 wurden jedoch rd. 20 % weniger AntrĂ€ge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens fĂŒr Unternehmen registriert als noch ein Jahr zuvor. Von den insgesamt 285 Unternehmensinsolvenzen war jedes 6. Unternehmen (46) im Baugewerbe tĂ€tig. Weitere 43 Unternehmensinsolvenzen betrafen Unternehmen aus Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und 28 AntrĂ€ge von Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe. Die Gesamtzahl aller zum Zeitpunkt der Antragstellung betroffenen BeschĂ€ftigten belief sich 2021 auf 1 586 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Mehr als die HĂ€lfte (871 BeschĂ€ftigte) waren in den Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes tĂ€tig. Die voraussichtlichen Forderungen der GlĂ€ubigerinnen und GlĂ€ubiger an die Unternehmen beliefen sich auf rund 146 Mill. EUR.

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